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Wolfsberg. Wolfsberg ist ein wichtiger Bildungsstandort in Kärnten, vor allem für die Ausbildung von Lehrlingen in verschiedenen Handwerksberufen. Das Lehrlingsheim der Fachberufsschule Wolfsberg, das jährlich rund 330 Schüler beherbergt, ist ein zentraler Bestandteil der Ausbildungseinrichtungen und bietet den Jugendlichen eine Unterkunft während ihrer schulischen Ausbildung.
Das Heim ist für die Schüler kostenfrei und dient nicht nur als Schlafstätte, sondern auch als Ort für gemeinsames Lernen und soziale Interaktionen. 13 Zimmer mit je vier Betten bieten Platz für insgesamt 52 Schüler. Doch der Platz reicht längst nicht mehr aus, um den stetig steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
»Der Maschinenpark ist 20 Jahre alt, die Notwendigkeit ihn zu ersetzen ist dringend«
Norbert Aichholzer, Direktor Fachberufsschule
Seit der Schließung des Metallbereichs an der Berufsschule in St. Veit vor zwei Jahren, die eine Verlagerung der Schüler nach Wolfsberg zur Folge hatte, steigt die Zahl der zu betreuenden Jugendlichen jährlich. Dadurch sind die Kapazitäten des Heimquartiers längst überschritten. »Derzeit benötigen wir für den Betrieb des Lehrlingsheims jährlich etwa 90 Plätze, doch aufgrund des Überhangs, der mittlerweile bei 50 Schülern liegt, drängt sich eine dringende Erweiterung auf. Die Schüler schlafen teilweise bei Privatpersonen oder pendeln zwischen ihrem Heimatort und Wolfsberg. Doch wir wollen allen eine adäquate Unterkunft bieten«, sagt Direktor Norbert Aichholzer. Der Ausbau des Lehrlingsheims ist für ihn daher unumgänglich.
Pläne zur Erweiterung
Die Pläne zur Erweiterung des Lehrlingsheims liegen bereits seit längerer Zeit am Tisch. Sie umfassen mehrere Baumaßnahmen. So ist die Aufstockung des Gebäudes um ein zusätzliches Stockwerk mit sechs neuen Zimmern angedacht. Diese Maßnahme könnte 18 weitere Schlafplätze schaffen, wodurch die Kapazität des Heims insgesamt auf rund 70 Betten ansteigen würde. Der Kostenrahmen für diese Baumaßnahme liegt bei etwa 1,5 Millionen Euro. Ein Architektenteam hat bereits erste Entwürfe geprüft.
Zusätzlich soll der Essbereich erweitert werden, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Dies würde nicht nur mehr Platz für die Schüler schaffen, sondern auch die Qualität der Gemeinschaftszeiten erheblich verbessern.
Lernräume
Neben der Erweiterung des Schlafbereichs sollen auch die Lernräume modernisiert werden. »In einer Klasse gibt es unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten, das erfordert moderne, gut ausgestattete Lernräume«, so Aichholzer weiter. Die Vision ist, zwei separate Lernbereiche, in Form von Türmen, zu schaffen, die mit einer Investition von rund 550.000 Euro realisiert werden sollen.
Frage der Finanzierung
Obwohl die Pläne seit langem vorliegen und der Bedarf klar ist, gibt es noch ein großes Hindernis: das fehlende Geld. »Das Land hat derzeit keine Mittel zur Verfügung gestellt, um die Projekte in den kommenden Jahren zu finanzieren«, erklärt Aichholzer. Dennoch gebe es bereits erste Gespräche mit der Kärntner Landesregierung. »Wir haben die validen Daten, die belegen, dass die Erweiterung notwendig ist«, so der Direktor. Die Hoffnung liegt auf einer möglichen Finanzierung ab 2028. »Das ist unser realistisches Ziel, aber wir setzen alles daran, die Finanzierung früher zu sichern«, fügt Aichholzer hinzu.
Investition in die Zukunft
Neben der Erweiterung des Lehrlingsheims ist auch die Modernisierung der technischen Ausstattung des Ausbildungsbereichs geplant. Besonders im Bereich der Zerspanungstechnik werden neue Maschinen benötigt. »Der Maschinenpark ist mittlerweile 20 Jahre alt, und die Notwendigkeit, diesen zu ersetzen, ist dringend. Für den Austausch der Maschinen ist eine Investition von etwa 1,5 Millionen Euro erforderlich. Diese Maschinen sind für die Ausbildung unserer Schüler essenziell. Wir müssen sicherstellen, dass sie auf dem neuesten Stand der Technik arbeiten«, so Aichholzer.
Bedeutung für die Region
Die Berufsschule und das Lehrlingsheim in Wolfsberg spielen eine wichtige Rolle für die Region. »Die Schüler kommen aus ganz Kärnten und sogar aus anderen Bundesländern zu uns«, erzählt der Direktor. Neben der Ausbildung profitieren die lokalen Unternehmen und die Stadt Wolfsberg von der hohen Schülerzahl. Ausflüge und gemeinsame Aktivitäten fördern die Integration der Jugendlichen in die Region, und viele kehren nach dem Abschluss in das Tal zurück. »Der Ausbau ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine Chance, Wolfsberg als Ausbildungsstandort weiter zu stärken«, so Aichholzer abschließend.
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