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Wolfsberg. Am vergangenen Freitag, 31. Jänner, wurde die Volksschule Wolfsberg – Bildungswelt Wolfsberg als erst zweite Schule in Kärnten mit dem Kärntner Begabungssiegel ausgezeichnet. Damit wird bestätigt, dass die Schule Begabungs- und Begabtenförderung nicht nur anerkennt, sondern aktiv in das Schulkonzept integriert.
Im Rahmen einer kleinen Feier an der Schule wurde die Auszeichnung von Landesrat Daniel Fellner und dem Wolfsberger Vizebürgermeister Alexander Radl an Schulleiterin Andrea Zraunig überreicht. »Diversität und das soziale Miteinander stehen bei uns an oberster Stelle. Wir haben 304 Kinder aus 19 Nationen an unserer Schule. Wir möchten all ihre Fähigkeiten und Begabungen fördern«, sagte Zraunig anlässlich der Verleihung. Wie die Begabungen an der Schule gefördert werden, zeigten im Verlaufe der Feierstunde die Schüler selbst, indem sie Experimente, Rechenaufgaben, Sprachbasteln und vieles mehr demonstrierten. Auch die Ehrengäste mussten ran und sich beweisen, indem sie zwei mathematische Rätsel lösen mussten – und dies auch schafften.
»Wir haben 304 Kinder an der Schule und möchten all ihre Fähigkeiten und
Begabungen fördern«
Andrea Zraunig, Direktorin VS Wolfsberg
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Schülern unter der Leitung von Musikschuldirektor Daniel Weinberger.
Förderung der Schüler
Begabte Kinder benötigen neben dem Regelunterricht eine spezielle Förderung, um ihr Lernbedürfnis zu stillen und sich intellektuell entsprechend zu entwickeln. Schüler mit Fähigkeiten und Interessen, die deutlich über jenen ihrer Altersgruppe liegen, sollen in ihren Begabungsbereichen an die Leistungsgrenze geführt werden, damit sie kognitive Herausforderungen erleben und nicht unterfordert werden. Daher regelt die Bildungsdirektion Kärnten die Förderung von außerordentlich begabten Schülern durch ein Rundschreiben aus dem Jahr 2020.
»Es geht mir darum, die Interessen und Talente der Schüler festzustellen und entsprechend zu fördern«, sagt Zraunig und meint weiter: »Jedes Kind bringt verschieden Interessen und Begabungen mit. Es soll jeder unserer Schüler in seinem Bereich etwas finden, wo wir die Kinder unterstützen und fördern können.« Daher kooperiert die Schule eng mit der Schulpsychologischen Beratungsstelle, um Kinder mit besonderen Begabungen zu identifizieren. Die Diagnostik erfolgt direkt an der Schule und stellt sicher, dass Talente frühzeitig erkannt werden. Ein Highlight der Begabtenförderung an der Volksschule Wolfsberg ist die spezielle Begabtenstunde, die von Lehrer Gerald Deinsberger geleitet wird. Hier werden Kinder je nach ihren speziellen Fähigkeiten in Naturwissenschaften, Deutsch oder Mathematik individuell gefördert. Die Stunden finden in Kleingruppen statt, wodurch eine gezielte Betreuung ermöglicht wird.
Die Schule bietet außerdem sogenannte Werkstätten an, die überdurchschnittliche Intelligenz – IQ von über 150 – voraussetzen und eine Empfehlung der Bildungsdirektion erfordern. Diese Werkstätten sind fächerübergreifend und altersgemischt, von der zweiten bis zur sechsten Klasse. Beispiele sind kreatives Schreiben und spezialisierte Workshops in Deutsch und Mathematik. 15 Schüler besuchen aktuell diese Werkstätten. Außerhalb des regulären Unterrichts gibt es weitere Angebote und Kooperationen, wie Schach mit dem Wolfsberger Schachverein, Zumba unter der Leitung von Nathalie Bischof, Fußballtraining in Zusammenarbeit mit dem ATSV und Musikunterricht mit Daniel Weinberger, dem Direktor der Musikschule.
Ausgebildete Lehrkräfte
Das Lehrpersonal der Schule ist umfassend in der Begabungs- und Begabtenförderung geschult. »Zwei Lehrer haben einen viersemestrigen Lehrgang an der Pädagogischen Hochschule absolviert, und die weitere Lehrerschaft hat verschiedene Module zum Thema Begabungs- und Begabtenförderung abgeschlossen. Dadurch können die Lehrer Begabungen der Schüler erkennen und gezielt fördern«, berichtet Zraunig.
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