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Bad St. Leonhard. Im Juli 2012 wurde die Umfahrung in Bad St. Leonhard feierlich eröffnet. Und mit ihr auch der Kreisverkehr im Süden der Gemeinde. Nur einen Monat später kam es zum ersten Unfall mit Lkw-Beteiligung. Ein mit Asphalt beladener Lkw kippte um, durchstieß die Leitschiene und stürzte anschließend über die Böschung. Die Kritik am Kreisverkehr – er sei für den Schwertransport zu klein – besteht seit seiner Fertigstellung. »Das Problem ist uns bekannt. Wir haben schon viele Diskussionen darüber geführt, dass der Kreisverkehr in dieser Größe nicht für den Lkw-Verkehr geeignet ist«, so Bad St. Leonhards Vizebürgermeister Dieter Dohr.
»Das Problem ist uns bekannt. Wir haben schon viele Diskussionen darüber geführt«
Dieter Dohr, Vizebürgermeister
Ein massives Problem stellen dabei die Sondertransporte dar. Viele Schwertransporter können nicht den Weg durch den Kreisverkehr Richtung Umfahrung nehmen, da der Radius zu eng ist. Sie müssen bereits eine Ausfahrt vorher, Richtung Ortszentrum von Bad St. Leonhard, raus. Dohr: »Wir werden uns der Sache annehmen, allerdings sicher nicht mehr in dieser Periode.« Nach den Wahlen im kommenden Februar sollen laut Dohr Gespräche mit Landesrat Martin Gruber geführt werden, um eine Lösung auszuarbeiten. Die wohl einzige Möglichkeit: Die Grünfläche im Inneren zu verkleinern, um dadurch die Verkehrsfläche zu vergrößern.
Kleinminimundus
Genau diese Grünfläche sorgt ebenfalls seit Jahren für Gesprächsstoff in der Gemeinde. Aktuell »ziert« ein einsamer Baum das Innere des Kreisverkehrs. Die spärliche Dekoration soll aber ebenfalls nach den Wahlen in Angriff genommen werden. »Das ist eine Sache, der wir uns schon lange annehmen wollten. Zuerst gilt es aber, die Grundarbeiten zu erledigen und die Straße in Ordnung zu bringen«, sagt Dohr.
»Mir ist bewusst, dass es gemacht gehört, aber andere Sachen waren bis jetzt wichtiger«
Dieter Dohr über die optische Gestaltung
Doch auch die finanziellen Aspekte seien ein Mitgrund gewesen, warum sich an dem Kreisverkehr seit seiner Errichtung vor über acht Jahren nichts geändert hat. »Wir wissen, dass es diese Kritik gibt. Wir haben aber nicht geschlafen. Das Geld wurde für andere Bereiche wie Betriebsansiedelungen oder Straßensanierungen eingesetzt«, weiß Dohr.
Konkret gibt es drei unterschiedliche Varianten für die Gestaltung der Grünfläche. Ein bereits fertiges Konzept gibt es für einen »Kleinminimundus«, wie Dohr die Variante bezeichnet. Vorgesehen sind bekannte Bauwerke der Gemeinde, wie beispielsweise die Leonhardikirche, im Kleinformat. Die zweite Möglichkeit wäre eine saisonbedingte Gestaltung. »Die Preblauerflasche, die Kurnixe, eine große Harmonika oder im Winter das Klippitztörl wären Gestaltungsmöglichkeiten, die sich – je nach Saison – abwechseln könnten«, sieht Dohr hier den Vorteil für die Gemeinde. Die dritte und wohl kostengünstigste Option wäre ein optische Aufwertung mit Blumen.
»Mir ist bewusst, dass es gemacht gehört, aber andere Sachen waren bis jetzt wichtiger. Wenn man es anständig umsetzen möchte, muss man mit Kosten von etwa 50.000 Euro rechnen«, so die Schätzung von Dohr.
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