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Lavamünd. Direkt am Mariazellerweg und am Lavanttaler Höhenweg, in einer Höhe von 627 Meter über dem Meer, steht die Waldegger Kapelle am Nussberg in der Gemeinde Lavamünd. 1982 wurde der ehemalige Holzzubau durch Mauerwerk ersetzt, seither blieb das Kleinod unverändert. Da der Zahn der Zeit in den vergangenen vier Jahrzehnten nicht untätig war, wird die Kapelle, die sich im Besitz von Friedrich Ganzi vlg. Waldegger befindet, derzeit saniert.
Dafür wurde im heurigen April eigens das »Komitee zur Rettung der Waldegger Kapelle« gegründet, dem neben Eigentümer Ganzi auch Herbert Hantinger, Karl Klautzer und Ingrid Zarfl angehören. Zarfl sagt: »Seit vielen Jahren liegt die Kapelle im Dornröschenschlaf, es fanden dort keine Andachten mehr statt. Sogar die Glocke war eingerostet. Seit Ende Juli laufen nun die Sanierungsarbeiten.« Als zuletzt die Glocke erstmals wieder geläutet werden konnte, war das laut Zarfl »ein sehr emotionaler Moment«.
Neben der Sanierung des Dachs und des Mauerwerks wird vor allem auf die Erhaltung und Sanierung der Fresken großer Wert gelegt. »Gerade die Freilegung der Fresken ist sehr kostenintensiv«, sagt Zarfl, laut der rund 20.000 Euro in die gesamten Arbeiten investiert werden. Aufgebracht wird diese Summe mit einer Förderung des Landes Kärnten. Unterstützung kam aber auch vom Bundesdenkmalamt, von privaten Sponsoren und Unternehmen sowie der Gemeinde Lavamünd. Die Sanierung erfolgt mit fachlicher Unterstützung des Landes und des Kärntner Landeskonservatorats.
Zarfl: »Nach Abschluss aller Arbeiten soll dieser Platz den Bewohnern vom Nussberg und Umgebung wieder als kulturelles Zentrum dienen und Wanderer zur Rast und Andacht einladen.« Die feierliche Einweihung der sanierten Waldegger Kapelle findet am 6. Oktober um 14 Uhr statt, wozu das »Komitee zur Rettung der Waldegger Kapelle« die Bevölkerung schon jetzt einlädt. »Der Termin wird halten«, sagt Zarfl, »die Arbeiten sind bereits weit fortgeschritten und werden sicher rechtzeitig fertig.«
»Dieser Platz soll den Bewohnern vom Nussberg und Umgebung wieder als Zentrum dienen«
Ingrid Zarfl, Komitee zur Rettung der Kapelle
Das kleine Bauwerk hat eine lange Geschichte. Nachforschungen haben ergeben, dass der ursprünglich allein stehende dreiseitige Bildstock, der nach einem Gelübde Anfang 1930 zu einer Kapelle ausgebaut wurde, an die dreihundert Jahre alt sein dürfte, so das Komitee. Das genannte Gelübde wird auf der Homepage kleindenkmaeler.at näher erläutert: Demnach gelobte Johann Kogleck, nachdem zwei Söhne im Kindesalter verstorben waren, den Waldegger Bildstock zu einer Kapelle umzubauen, falls seine Tochter überleben sollte. Sein Wunsch dürfte in Erfüllung gegangen sein, denn in den 1930er Jahren erfüllte er das Versprechen und errichtete beim Bildstock einen Kapellenraum. »1980 wurde dieser Zubau von Maria Ganzi abgetragen und durch einen gemauerten Zubau ersetzt. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch ein neuer Glockenturm aufgesetzt«, heißt es auf kleindenkmaeler.at.
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