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Volkskrankheit RheumaAusgabe | Mittwoch, 7. November 2018

Rheuma in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen ist in Österreich eine Volkskrankheit. Menschen, die darunter leiden, erleben mit Beginn der kalten Jahreszeit oft noch eine Zunahme der Beschwerden.

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Lavanttal. Für viele Menschen ist der Herbst eine schöne Jahreszeit. Wer jedoch an Rheuma leidet, erlebt vor allem an kalten Herbsttagen oft einen akuten, schmerzhaften Krankheitsschub. In Österreich sind rund zwei Millionen Menschen von einer rheumatischen Erkrankung betroffen, die aber bei weitem nicht bei jedem Erkrankten richtig diagnostiziert ist. Für gewöhnlich gibt es auch keine Heilungschancen. Bei frühzeitiger und richtiger Feststellung und Behandlung, kann aber zumindest ein kontrollierter Krankheitsverlauf sichergestellt werden.

Die Zeichen richtig deuten
Wer immer wieder fiebert oder steife und schmerzende Gelenke bemerkt bzw. sich dauerhaft abgeschlagen fühlt, sollte auf jeden Fall mit einem Bluttest eine Rheumaerkrankung abklären lassen.  Rheuma gehört zu den Autoimmunerkrankungen, das bedeutet, dass sich das Immunsystem unter bestimmten Umständen gegen körpereigene Strukturen, Zellen und Gewebe zu richten beginnt. Diese fehlgeleiteten Prozesse führen zu chronischen Erkrankungen des Systems. Was die Diagnose erleichtert: Im Blut von Rheuma-Patienten lassen sich ganz typische sogenannte Autoantikörper nachweisen. Nur mit einem Bluttest erhält man Sicherheit, denn zum rheumatischen Erkrankungskreis zählen insgesamt etwa 400 Krankheitsformen, was die Diagnose so schwierig macht.

Frühe Diagnose wichtig
Doch bei rund drei Viertel der Erkrankten sind diese speziellen Antikörper schon in einem sehr frühen Stadium im Blut vorhanden. Sind sie erst einmal festgestellt, so kann auch mit der entsprechenden Behandlung begonnen werden. Das ist deshalb so wichtig, da es – wenn eine Rheumaerkrankung zu lange unbehandelt bleibt – zu dauerhaften und irreparablen Gelenk- und Organschäden kommt. Wenn der erste Weg zum Hausarzt führt, sollte man diesem schon wichtige Anhaltspunkte für die Erstdiagnose geben, also relativ klar sagen können, wann und wo es zu Schmerzen kommt und welche Maßnahmen (Ruhe oder Bewegung, Medikamente, Salben oder Hausmittel) Erleichterung verschaffen oder genau das Gegenteil bewirken.
Der Rheumatologe als Spezialist
Der praktische Arzt wird nach einer ersten Abklärung samt Bluttest oder auch Röntgen bei einem Verdacht auf eine rheumatologische Erkrankung an den Spezialisten überweisen. Der Rheumatologe ist für die weiterführende Diagnostik zuständig – gegebenenfalls mit Magnetresonanztomographie (MRT) oder Gelenkultraschall.

Therapeutische Ansätze
So vielfältig Rheuma ist, so zahlreich und unterschiedlich sind auch die Behandlungsmethoden. Altersbedingte Gelenkbeschwerden aufgrund von Abnutzung (Arthrose) sind anders zu therapieren als Gelenksentzündungen im Zuge einer rheumatischen Arthritis. Der behandelnde Arzt wird in den meisten Fällen eine physikalische Behandlungsmöglichkeit vorziehen, vor allem bei frühzeitiger Diagnose. Bewegung (Heilgymnastik) ist im ersten Ansatz immer Teil der Therapie, aber nicht jede Art von Rheumaerkrankung lässt sich mit gezielter Bewegung und/oder Muskelaufbau lindern. Darum kommen unterstützend oder ausschließlich auch verschiedene Medikamente zum Einsatz. Das sind oft reine Schmerzmittel, entweder Cremes, die lokal (z. B. an Rücken, Gelenken, einzelnen Muskelpartien usw.) entzündungshemmend und schmerzstillend wirken, oder auch Tabletten zum Einnehmen.

Rheuma in Herbst und Winter
Einen medizinisch klar indizierten Zusammenhang zwischen dem Beginn des Winterhalbjahres und einer Zunahme an rheumatischen Beschwerden gibt es nicht. Vielfach ist es einfach ein Mangel an Bewegung, der zu einer Verschlechterung bereits bestehender Symptome führt. Die Lust an Aktivitäten im Freien nimmt wegen der zunehmenden Dunkelheit und der sich seltener zeigenden Sonne ab. Es hilft nur, gegen den »inneren Schweinehund« anzukämpfen.

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