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St. Stefan. Noch sieht es in der jetzigen Fertigungshalle der PMS Elektro- und Automationstechnik GmbH in St. Stefan so gar nicht nach einer Umgebung für Studierende aus. Doch das wird sich in den nächsten Wochen gravierend ändern. Wie bereits seit längerem bekannt ist, kooperieren die Fachhochschule Kärnten (FH) und PMS miteinander und ermöglichen so ein berufsbegleitendes Technikstudium, das zum Großteil bei PMS absolviert werden kann. Das Bachelorstudium nennt sich »Systems Engineering extended« (Details siehe Info-Box).
Umbau ab Ende August
Um die »klugen Köpfe« im Lavanttal zu halten und die Zukunft aktiv mitzugestalten, wollte PMS-Geschäftsführer Alfred Krobath einen Beitrag leisten. Also lässt er die jetzige Fertigungshalle ab spätestens Ende August in Lehrsäle, EDV-Räume und ein Labor für die Studierenden umbauen. Die Fertigung zieht Mitte August in den seit Februar im Bau befindlichen Neubau gleich neben dem PMS-Hauptgebäude, der laut Krobath »die modernste Schaltanlagenfertigung in Österreich« werden soll. In den Umbau für die Studierenden in der »alten« Fertigungshalle werden 300.000 Euro investiert, die Fertigstellung erfolgt bis zum Studienbeginn. PMS stellt also die Räume und das Labor zur Verfügung, den Studienbetrieb organisiert die FH Kärnten.
»Wir haben selten Studierende aus dem Lavanttal für unsere berufsbegleitenden Studiengänge in Villach, da die Entfernung einfach zu groß ist«, erklärt Ulla Birnbacher, stellvertretende Studienbereichsleiterin für Engineering & IT an der FH Kärnten. »Folglich war es die Intention, berufsbegleitend Studierenden die besten Möglichkeiten zu bieten und dabei auch das Lavanttal besser auszuschöpfen«, ergänzt FH-Geschäftsführer Siegfried Spanz.
Bereits zwölf Anmeldungen
Nach einer Präsenzwoche in Villach am Beginn des Wintersemesters erfolgt der Unterricht samstags in Villach und mittwochs und freitags via Videoübertragung der Lehrveranstaltungen bei PMS. Eine Gruppengröße von 15 Studierenden für das erste Semester ist angepeilt, laut Birnbacher gibt es bereits zwölf Anmeldungen: »Bei Bedarf kann die Gruppe aber auch vergrößert werden.« Das berufsbegleitende Technikstudium in St. Stefan können aber nicht nur Lavanttaler absolvieren. »Es kann sich jeder anmelden, für den der Studienort gut gelegen ist«, so Spanz.
Pilotprojekt im Lavanttal
Dieses Pilotprojekt ist für Krobath ein »Leuchtturmprojekt für das Lavanttal« und wird vorerst auf zehn Jahre von den Lavanttaler Gemeinden, dem Land Kärnten und der Wirtschaft gefördert.
Krobath erhofft sich durch das PMS Technikum natürlich auch neue Mitarbeiter für das eigene Unternehmen: »Wir sind europaweit tätig und benötigen hoch qualifiziertes Personal. Nur so können wir die zukünftigen Herausforderungen bewältigen.« PMS wurde 2005 von Krobath und dem zweiten Geschäftsführer Franz Grünwald gemeinsam mit der Christof Holding AG gegründet, neben dem Headquarter in St. Stefan gibt es mittlerweile vier weitere Standorte in Österreich. Seit 2017 sind Krobath und Grünwald Mehrheitseigentümer. Im Vorjahr wurden 374 Mitarbeiter (davon 271 eigene) beschäftigt. Der Umsatz 2018 betrug 57 Millionen Euro. »Heuer erwarten wir einen Umsatz von 70 Millionen Euro«, ergänzt Krobath.
Berufsbegleitendes Bachelorstudium »Systems Engineering extended«
Dauer: 6 Semester.
Inhalte: Kombination aus den Bereichen Mechanik, Elektronik und Informationsverarbeitung. Spezialisierungen in den
Bereichen Elektronik und Mechatronik.
Bewerbung online unter
www.fh-kaernten.at/bewerbung
Studienbeginn:
Mitte September 2019.
Organisation: mittwochs ab 17.40 Uhr bei PMS, freitags ab 12.40 Uhr bei PMS oder FH Kärnten in Villach, samstags ab 8.30 Uhr in Villach.
Studiengebühr: 363,36 pro Semester.
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