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Bleiburg. Herzog Albrecht verlieh der Stadt Bleiburg am 16. März 1393 das Recht zur Abhaltung eines Wiesenmarkts. Schon die ersten Märkte brachten große Streitigkeiten, sodass ein eigener Stadtrichter gewählt wurde, der diese zu schlichten hatte. Der bedeutendste von ihnen war Hanns Katschnik, der 1428 einen Vertrag zwischen der Stadt Bleiburg und dem jeweiligen Besitzer der Wiese bezüglich des Nutzungsrechts aufsetzte. Dieser Vertrag gilt als einer der ältesten heute noch gültigen Rechtsbräuche in Europa.
Tradition wird hochgehalten
Soweit die Geschichte des Bleiburger Wiesenmarkts, die von den Organisatoren, der Stadtgemeinde Bleiburg um Bürgermeister Gerhard Visotschnig und Marktmeister Arthur Ottowitz, jedes Jahr hochgehalten wird. So fand bereits am 17. August (traditionell zwei Wochen vor dem Beginn des Wiesenmarkts) die Aufstellung der Freyung am Freyungsbrunnen von Kiki Kogelnik statt. Die lange geschmückte Stange, auf der ein Arm mit einem Schwert befestigt ist, gilt als Zeichen für die Marktzeit in Bleiburg. Bei der Eröffnung am Wiesenmarktsamstag wird auch nach wie vor der 1428 festgelegte Pachtzins übergeben.
Drei neue Fahrgeschäfte
So traditionell und altbewährt vieles am Bleiburger Wiesenmarkt ist, so sehr wissen die Organisatoren auch, dass man mit der Zeit gehen muss. Folglich gibt es auch heuer, am 626. Bleiburger Wiesenmarkt, der von 30. August bis 2. September stattfindet, wieder einige Neuerungen, die die Besucher anlocken sollen. »Im Vergnügungspark muss sich für die Jugend immer etwas tun«, sagt Bürgermeister Stefan Visotschnig. Heuer gibt es mit »Disco Loco«, »Taifun« und »Labyrinth on Ice« gleich drei neue Fahrgeschäfte, die ihre Wiesenmarkt-Premiere feiern. Insgesamt stehen den Besuchern über 50 Vergnügungsbetriebe zur Verfügung.
Alle zwei Jahre präsentiert der Kleintierzuchtverein K5 Bezirk Völkermarkt im Rahmen seiner Bezirkskleintierschau alte und seltene Haustierrassen und prämiert die erfolgreichsten Züchtungen.
»Im Vergnügungspark muss sich für die Jugend immer etwas tun«
Stefan Visotschnig, Bürgermeister
Bei der seit 1998 stattfindenden Alpe-Adria-Ausstellung präsentieren Aussteller und Gemeinden aus Österreich, Italien und Slowenien in einem gemeinsamen Zelt ihre regionalen Spezialitäten. Heuer wird es allein 26 Aussteller in diesem Zelt geben. Unter dem Titel »Öle aus Istrien und dem Jauntal« werden einige von ihnen erstmals ihre hochwertigen Öle präsentieren und verkosten lassen.
Am Sonntag wird ab 11 Uhr der ORF-Frühschoppen aus dem Breznik-Zelt übertragen und ab 12 Uhr feiert die ORF-Sendung »Dober dan KoroŠka« mit einer Radiowunschsendung und Fernsehübertragung ihr 30-Jahr-Jubiläum in der »Svaveja uta«.
»Größte Partymeile«
»Ich traue mich zu sagen, dass wir abends die größte Partymeile und tagsüber das größte Einkaufszentrum Kärntens sind«, ist sich Marktmeister Arthur Ottowitz sicher. Von Samstag bis Montag kann man am Krämermarkt, der ebenfalls als größter Kärntens gilt, feilschen. Die Landwirtschafts- und Autoausstellung wird heuer wieder um das Thema E-Mobilität (Autos und Fahrräder) ergänzt. Insgesamt präsentieren rund 350 Aussteller auf einer Länge von vier Kilometern und einer Fläche von sieben Hektar ihre Waren.
Was es heuer nicht mehr gibt, ist das Feuerwerk am Samstagabend. »Aus Tierschutz- und Umweltgründen verzichten wir darauf«, so Visotschnig.
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