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ST. MICHAEL. An die bescheidenen Anfänge erinnert sich Anton Heritzer noch gut zurück: »Mein Vater hat 1960 mit zwei Litern Milch und zwei Schweinehälften mit der Vermarktung ab Hof begonnen. Später kamen dann auch Brot und andere Produkte dazu, so ist das langsam gewachsen.« Anton half gemeinsam mit seiner Schwester Margarethe mit, bis er 1992 voll am Hof einstieg und dieser seither wieder im Vollerwerb geführt wird. »Der Start als Buschenschank war 1993 mit drei Tischen und sechs Bänken und nur über Mundpropaganda.«
Arbeitsteilung
Jetzt ist seine Frau Margrit gemeinsam mit Schwiegertochter Kerstin die Chefin der Jausenstation und die beiden sind hauptverantwortlich für die Weiterverarbeitung der Produkte – erzeugen Topfen, Käse, Butter usw. Auch Tochter Maria hilft tatkräftig mit, wann immer es ihr möglich ist.Anton Heritzer wiederum kümmert sich gemeinsam mit Sohn und Betriebsführer Martin um die Produktion der landwirtschaftlichen Produkte. Mit der hofeigenen Schlachterei ist man bestens aufgestellt.
»Alles vom Hof«
Was macht überhaupt eine originale Lavanttaler Brettljause aus? Einhellige Antwort: »Gutes Brot, Bauernbutter, Glundner-Käse, Speck, Salami, Trockenwürstel und dazu ein gespritzter Most oder Apfelsaft.« »Wir können zudem mit Stolz behaupten, dass alles, was bei uns auf das Brettl kommt aus eigener Produktion stammt«, sagt das Trio. Seit 2006 nutzt man dennoch die im Gegensatz zur klassischen Buschenschenke größeren Freiheiten einer »Jausenstation«. Anton Heritzer: »So können wir warm auskochen und auf Vorbestellung Backhendl und Ripperl anbieten. Und auch Kaffee, Bier, Wein und offener Schnaps dürfen ausgeschenkt werden.«
Investitionen
»1995, dem Jahr des EU-Beitritts, haben wir uns überlegt, wie wir weiterwirtschaften wollen. Es fiel die Entscheidung zu einer Großinvestition, die zwei Jahre später auch die neuen Gasträumlichkeiten umfasste,« erzählt Margrit Heritzer. 2006 kam die großzügige Terrassenüberdachung dazu, so hat man jetzt drinnen und draußen jeweils bis zu 100 Sitzplätze.
Vereinbarkeit mit Familie
»Damit sind wir groß genug für den Bustourismus aus ganz Kärnten und der Steiermark, der mittlerweile ein wesentlicher Faktor geworden ist«, sagt Kerstin und meint weiter: »Unser Hauptaugenmerk liegt ganz klar im Familienbereich – darauf haben wir auch die Ausstattung mit dem großzügigen Spielplatz ausgerichtet. Und ebenso die Öffnungszeiten, denn diese müssen auch für uns als Betreiberfamilie passen.« So ist man von 1. Mai bis Anfang Oktober für die Gäste da (Öffnungszeiten siehe Kasten) sowie für geschlossene Veranstaltungen auch im Winter. Die Produkte vermarktet man im eigenen Hofladen sowie freitags am Bauernmarkt in Wolfsberg (Weiherplatz) und in der Lagerhaus-Bauernecke. »Wir könnten weitere Abnehmer beliefern bzw. haben immer wieder Anfragen, müssten dazu aber den Betrieb deutlich ausweiten und das wollen wir nicht – wir sind zufrieden, so wie es derzeit ist«, stellt die Familie abschließend fest.
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