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Hoher Platz: Kampfansage an den DurchzugsverkehrAusgabe 48 | Mittwoch, 27. November 2019

Eigentlich wollte die Stadt ein Jahr zusehen und die Entwicklung beobachten. Man hat es sich anders überlegt. Das Planungsbüro »Planum Fallast« wurde bereits beauftragt, sich die Lage anzusehen und Strategien gegen den Schleichverkehr zu entwickeln.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Nach wie vor ist der Hohe Platz eine beliebte »Abkürzung«, um der Wartezeit auf der Spanheimerstraße zu entgehen. Auch die Temporeduktion auf 20 km/h scheint das nicht geändert zu haben. Nun hat die Stadt ein Verkehrskonzept in Auftrag gegeben, um die Lage in den Griff zu bekommen. Eine Variante: Rechtsabbiege-Verbot beim Rathaus. Foto: UN/much

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Wolfsberg. Nicht zufrieden mit der derzeitigen Situation ist die Bezirkshauptstadt. Denn über den sanierten Hohen Platz läuft weiterhin der »Schleichverkehr«. Das soll sich ändern. Jetzt wird ein Verkehrskonzept erarbeitet, mit dessen Hilfe der Durchzug vom Wolfsberger Vorzeigeplatz verbannt werden soll. Eine Möglichkeit: Die Autos dürfen weiter fahren – aber am Ausgang des Platzes nicht mehr nach rechts abbiegen.

Ursprünglich wollte sich die Stadt zwölf Monate zur Beobachtung der Entwicklung Zeit lassen. Dieser Beschluss wurde laut Verkehrsstadtrat Josef Steinkellner (ÖVP) aufgehoben und stattdessen festgelegt, »schon jetzt aktiv zu werden, um unter Umständen im Frühjahr bereits Zahlen zu haben und Maßnahmen setzen zu können«. Das Verkehrsplanungsbüro »Planum Fallast« erhielt den Auftrag, sich die Lage anzusehen und Strategien für die Zukunft zu entwickeln.

Wolfsberg. Kaum ist der Fugenmörtel am sanierten und neugestalteten Hohen Platz trocken, gibt es schon neue Pläne. Jetzt wird ein Verkehrskonzept erarbeitet, mit dessen Hilfe der Schleichverkehr vom Wolfsberger Vorzeigeplatz verbannt werden soll. Eine Möglichkeit: Die Autos dürfen weiter fahren – aber am Ausgang des Platzes nicht mehr abbiegen.

Seit der Eröffnung im September  ist der Hohe Platz eine Begegnungszone. Das bedeutet, Fußgänger, Passanten und Autofahrer sind gleichgestellt, für Pkw wurde die Höchstgeschwindigkeit von 30 auf 20 km/h reduziert. Das schreckt etliche Lenker aber offenbar nicht davon ab, den Platz weiter als »Schleichweg« zu verwenden und so dem Stau auf der Spanheimerstraße zu entgehen.

Ursprünglich wollte sich die Stadt zwölf Monate Zeit geben, um die Entwicklung zu beobachten. »Der Beschluss wurde aber aufgehoben«, sagt Verkehrsstadtrat Josef Steinkellner (ÖVP). »Wir haben stattdessen im Stadtrat beschlossen, schon jetzt aktiv zu werden, um unter Umständen im Frühjahr bereits Zahlen zu haben und Maßnahmen setzen zu können.«

»Wir haben beschlossen, jetzt aktiv zu werden, um bald Maßnahmen setzen zu können«
Josef Steinkellner, Verkehrsstadtrat Wolfsberg

Also wurde das Verkehrsplanungsbüro »Planum Fallast« beauftragt, sich die Lage anzusehen und Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Das Ziel laut Steinkellner: »Den Durchzugs- oder, anders gesagt, Schleichverkehr zu reduzieren und die Aufenthaltsqualität am Hohen Platz zu steigern. Uns ist es wichtig, die dafür nötigen Begleitmaßnahmen bereits jetzt einzuholen.«

Der Möglichkeiten gibt es laut dem Verkehrsstadtrat mehrere: So könnte beim Rathaus ein Rechtsabbiege-Verbot in Kraft treten. Das würde bedeuten, Autofahrer könnten nicht mehr über die Schwemmtrattenstraße in Richtung Frantschach-St. Gertraud »schleichen«, sondern müssten über die Fleischbrücke ins Zentrum abbiegen – und würden sich im Verkehrsgewühl wiederfinden. Damit wäre die Ausweichroute um ein Hauseck unattraktiver. Allerdings: »Man müsste berücksichtigen, welche Auswirkungen das auf den Weiherplatz, die Burgergasse und das Allgäu hätte«, sagt Steinkellner. 

Eine andere Variante: Das Fahrverbot am Rathaus vorbei könnte erst ab 9 Uhr gelten. »Dann würden wir aber den Schleichverkehr am Morgen nicht verhindern«, sagt Steinkellner. Zugleich betont er (in weiser Voraussicht etwaiger Proteste): »Noch ist nichts fix.«

Es gilt, die Quadratur des Kreises zu schaffen. Denn die naheliegendste Lösung, die Sperre des Hohen Platzes für den gesamten Verkehr, wäre für die Geschäftsleute ein Horrorszenario, das sie wohl nicht ohne Widerstand schlucken würden. Bereits während der Neugestaltung und der damit verbundenen Totalsperre beklagten die Händler Umsatzrückgänge zwischen 20 und 50 Prozent.

Bittere Pille
Auch die Reduzierung der Parkplätze von 17 auf sieben war für sie eine bittere Pille, die durch die Schaffung neuer Stellmöglichkeiten in der Johann-Offner-Straße ein wenig versüßt wurde. Dazu löste die Reduzierung der Gratis-Parkdauer von 60 auf 30 Minuten keine Begeisterungsstürme beim Handel aus.

Fest steht, den Durchzugsverkehr vom Hohen  Platz zu verbannen, wird ein hartes Stück Arbeit. Denn trotz der Tempobremse von 20 km/h bewegen sich dort die Autos – im Gegensatz zur B70, wo zu Spitzenzeiten oft gestanden wird. Ob sich mit der Route über den Hohen Platz aber auch objektiv Fahrzeit einsparen lässt, sei dahingestellt. 

Steinkellner hegt eine weitere Hoffnung: eine Mautbefreiung auf der Autobahn zwischen den Abfahrten Wolfsberg Nord bis Süd. »Das wäre nicht ungeschickt«, sagt er, denn es könnte zu einer Entlastung der B70 und damit auch des Hohen Platzes führen. Dem entsprechenden Antrag, den die Grünen im Gemeinderat am 14. November einbrachten (wir berichteten), wurde zwar zugestimmt – seine Erfolgsaussichten sind aber gering. Denn die zuletzt im Parlament beschlossenen Mautbefreiungen haben wesentlich andere Hintergründe ... 

1 Kommentare Kommentieren

  • Friedrich Vorderleitner
    Lavant am 29.11.2019
    So ein Blödsinn. Kann nur unfähigen Politiker einfallen.
    Bewertung -8 Kommentar bewerten + - Antworten Melden

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