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St. Andrä: In verwaiste VS Schönweg zieht wieder Leben ein: Kindertagesstätte und Beratungszentrum kommen Ausgabe 11 | Mittwoch, 16. März 2022

St. Pauler Lehrerin Birgit Juri wälzt große Pläne für das Haus, das sie von der Stadt St. Andrä gemietet hat: Unten wird eine Tagesstätte für 30 Kinder von eins bis drei eingerichtet, oben entsteht ein Beratungszentrum. Das Motto lautet: »Bewegung und Natur«.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Von links: Amtsleiter Robert Astner, Bürgermeisterin Maria Knauder, Stadtrat Christian Taudes, Kinderpädagogin Pia Lorenz, Birgit Juri (vorne), Nicole Pichler, die das Beratungszentrum mitbetreuen wird, und German Pichler von der LFS St. Andrä vor der VS Schönweg. Hok

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Schönweg. Die Enttäuschung war groß, als am Freitag, 17. September 2021, der letzte Schultag in der Volksschule Schönweg nach 110 Jahren stattfand. Nachdem vier Tage vor Schulbeginn bekannt geworden war, dass die Schule aufgrund der geringen Schülerzahl nur noch einklassig geführt werden konnte, wurden weitere 16 Kinder an anderen Bildungseinrichtungen angemeldet. Lediglich neun Schüler blieben an der VS Schönweg, worauf die Bildungsdirektion die Sinnhaftigkeit weiteren Unterrichtens bezweifelte – und die Schule geschlossen wurde (wir berichteten). Seither stand das Haus leer, die Frage, was geschehen soll, war ungelöst. Bis jetzt.

Verein mietet Gebäude

Denn ab 1. August zieht wieder Kinderlachen ins Gebäude ein. Der Verein »Biju« der derzeit karenzierten Mittelschullehrerin Birgit Juri aus St. Paul hat das Gebäude von der Gemeinde St. Andrä für vorerst zwei Jahre gemietet, der zu zahlende Zins wird vertraulich behandelt, »Biju« will 10.000 bis 15.000 Euro in die Einrichtung des Hauses und die Gestaltung des Gartens investieren.

Im Erdgeschoss wird eine Kindertagesstätte eingerichtet. Betreut werden Kinder im Alter von einem bis drei Jahren, vorerst sind zwei Gruppen mit je 15 Kindern geplant, für jede werden drei Pädagoginnen bereit stehen. Juri, selbst dreifache Mutter: »Die Kindertagesstätte wird auf zwei Säulen ruhen: Bewegung und Natur. Die Kinder entscheiden selbst, ob sie sich im Ruheraum, dem Turnsaal oder im Garten aufhalten und wie sie sich beschäftigen. Sie werden aber zur Bewegung angeregt.« Der Garten wird zum »Bauernhof« umfunktioniert, in Kooperation mit der LFS St. Andrä werden ein Hasen- und ein Hühnerstall eingerichtet, dazu soll gesät und geerntet werden.

»Wer bei uns mitarbeiten oder seine Kinder betreuen lassen möchte, kann mich anrufen«
Birgit Juri, Verein »Biju«

  Die Tagesstätte wird ganzjährig – Montag bis Freitag von 6.30 bis 17 Uhr – geöffnet sein, Kinder können nach den Bedürfnissen der Eltern gebracht und geholt werden. Mit dem Kinderstipendium des Landes sollen die monatlichen Kosten für einen Ganztagesplatz  100 Euro betragen – ohne Essen. Der Preis mit Verpflegung hängt vom Verhandlungsergebnis mit dem benachbarten Gasthof Brenner ab. Außerdem ist geplant, Kinder im Alter bis elf Jahren stundenweise zu betreuen, etwa wenn die Eltern dringende Termine wahrnehmen müssen. 

Im oberen Stock zieht ein Bewegungs- und Beratungszentrum für Eltern und Kinder ein, in dem auch Vorträge gehalten werden sollen. Die St. Paulerin Birgit Juri: »Andere Institutionen sind eingeladen, zu kommen und die Einrichtung zu nützen.« Sie will sich auch dem Thema »Übergewicht« widmen: Dazu soll präventiv gearbeitet werden – mit Kursen zu Ernährung, Bewegung und Sport.

Räume nicht leistbar

Die St. Paulerin: »Es gibt großen Bedarf an Kinderbetreuung im Tal, aber kaum Räume, die leistbar sind. Ich will weitere Einrichtungen in St. Paul, St. Georgen und Lavamünd eröffnen« – wenn finanzierbare Unterkünfte gefunden werden.

Für die Einrichtung in Schönweg sei bereits großes Interesse vorhanden, wer seine Kinder ebenfalls dort betreuen lassen oder selbst mitarbeiten möchte, kann sich an Juri wenden. Ihre Nummer: 0664/2301929. 

Die St. Andräer Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) ist von der neuen Nutzung der Schule begeistert: »Das Konzept ist toll, der Stadtrat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen. Wenn es den Kindern gut geht, geht es auch den Familien, der Wirtschaft und letztlich der Gemeinde gut.« 

Auch ÖVP-Stadtrat Christian Taudes ist erfreut: »Als Schönweger tut es mir weh, wenn das Haus leer steht, und es ist mir wichtig, dass ein Projekt hierher passt. Es freut mich, dass es jetzt eine tolle Nachnutzung gibt.« 

German Pichler von der LFS St. Andrä sagte die Unterstützung der Schule bei der Errichtung der Ställe im Garten der neuen Kindertagesstätte zu.

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