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Räumlichkeiten und unterstützende Betriebe werden nach wie vor gesuchtAusgabe | Mittwoch, 6. März 2019

Obmann Anton Georg Bauer setzt auf das erste »Foodsharing.drive« im Bezirk Völkermarkt. Dennoch wollen die Helfer zusätzlich einen fixen Ausgabeort für die Lebensmittel etablieren und sind dafür nach wie vor auf der Suche nach passenden Räumlichkeiten.

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Völkermarkt. Noch verwendbare Lebensmittel vor der Mülltonne zu bewahren ist die zentrale Aufgabe von Foodsharing Österreich. Obmann des seit 2013 bestehenden Vereins ist seit Dezember des Vorjahrs Anton Georg Bauer aus Paternion, der seit Anfang an dabei ist. Seit der Gründung wurden allein in Kärnten 800.000 Kilo Lebensmittel gerettet und an den Foodsharing-Points (Orte, an denen die Lebensmittel verteilt werden) gab es 40.000 Abholungen. Die Initiative Foodsharing selbst gibt es mittlerweile laut Bauer in 21 Staaten weltweit.

»Foodsharing.drive«

Doch von der Welt zurück in die Region: In Kärnten hat sich Food- sharing von Oberkärnten aus verbreitet. Im Bezirk Völkermarkt gibt es bis heute aber keinen dauerhaften Foodsharing-Point. Knackpunkt ist, dass sich der ehrenamtlich arbeitende Verein keine hohen Mieten leisten kann. So hat Bauer aus der Not eine Tugend gemacht und vor rund einem Monat »Foodsharing.drive« eingeführt. Dieses Projekt läuft aktuell nur im Bezirk Völkermarkt. Jeden Mittwoch von 16 bis 22 Uhr werden von Gallizien über Mittlern bis Globasnitz und von Griffen bis nach Bad Eisenkappel Lebensmittel-Boxen per Auto direkt zu den Bestellern gebracht (Details  zur Bestellung siehe Info-Box). Zusammengestellt werden die Boxen in einer Garage in Kühnsdorf. »Es gibt fünf Mitarbeiter und drei Autos«, erklärt Bauer.

500 Kilo Lebensmittel pro Woche

Die Boxen werden aber nicht nach Wunsch befüllt, sondern mit dem, was notwendig ist, wie etwa Mehl, Reis, Zucker, Salz, Nudeln oder Eier. Je nach dem, welche Waren die unterstützenden Betriebe und Konzerne übrig haben, kommen dann noch Dinge wie Joghurt oder Speck hinein. So werden im Bezirk jede Woche 500 Kilo Lebensmittel verteilt. »Natürlich frage ich bei den Bestellern nach, ob vielleicht Kinder im Haushalt sind, dann kommen noch Chips oder ähnliches in die Box«, ergänzt Bauer. Der Vorteil von »Foodsharing.drive« ist, dass der Verein so auch jene Leute erreicht, die aufgrund von Krankheit oder nicht vorhandener Mobilität nicht zu den Foodsharing-Points kommen können. 

Abgegeben werden die Boxen gegen eine Wertschätzungsspende. Mit dem Geld wird in erster Linie Benzin für die Autos gekauft. »Irgendwie geht es sich immer aus«, sagt Bauer. Wobei die Lebensmittel-Boxen nicht nur bedürftige Völkermarkter bestellen dürfen: »Das Essen können alle bekommen. Es gibt keine Einkommensgrenzen.«

Wer hat einen Raum im Bezirk?

Trotz »Foodsharing.drive« ist Bauer nach wie vor im Bezirk Völkermarkt auf der Suche nach einer Räumlichkeit, an der er wöchentlich die Lebensmittel verteilen kann: »Außerdem suchen wir noch Betriebe und Konzerne, die uns mit ihren übrig gebliebenen Lebensmitteln unterstützen oder einen Point tragen wollen.« Wobei Bauer betont, dass Foodsharing zum Beispiel nicht direkt in der Stadt Völkermarkt einen Platz sucht, da hier bereits die Tafel des Roten Kreuzes Lebensmittel verteilt: »Wir sind keine Konkurrenz.«

Platz im Lavanttal gesucht

Im Lavanttal hat sich Foodsharing laut Bauer noch nicht etabliert, ein Point im Raum St. Andrä wäre aber  ideal: »Als Botschafter möchte ich sagen, dass die Lebensmittel allen Menschen gehören, da die Gesellschaft diese Dinge bezahlt und sie nicht der Müllentsorgung anheim fallen sollen. Es wird kein Unternehmen dadurch geschädigt, dass Menschen etwas gratis bekommen. Es ist eine Ressourcenfreisetzung von vergessenem Kapital.«

Foodsharing.drive

So funktioniert die Bestellung: Am besten per SMS Name, Adresse und Telefonnummer bekanntgeben. Bestellungen werden Montag und Dienstag von 15 bis 20 Uhr und Mittwoch von 9 bis 12 Uhr angenommen.

Die Auslieferung im Bezirk Völkermarkt (Gallizien über Mittlern bis Globasnitz und von Griffen bis Bad Eisenkappel) erfolgt jeden Mittwoch von 16 bis 22 Uhr.

Kontakt: 0660/818 73 40 (Anton Georg Bauer)

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