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Ein besonders abscheuliches Verbrechen wurde in St. Margarethen verhandelt Ausgabe 4 | Mittwoch, 22. Januar 2020

Am Samstag wurde im Gasthof Stoff hart, aber unfair verhandelt. Beim Sauschädlgericht der Faschingsrunde St. Margarethen wurden nicht nur die Angeklagten, sondern auch die Opfer sowie die meisten Besucher der Gerichtsverhandlung mit harten Strafen belegt.

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St. Margarethen. Am vergangenen Samstag tagte beim Gasthof Stoff  das Sauschädlgericht der Faschingsrunde St. Margarethen. Angeklagt waren die beiden üblen Schwerverbrecher Gerry Langfinger (Gerald Niessl) und Gebi Schmierensteher (Gebhard Salzmann).  Den Angeklagten wurde zur Last gelegt, einen Sauschädl vom vlg. Stroppel auf niederträchtige Art und Weise gestohlen zu haben. Den Vorsitz führte Obersauschädellandesgerichtspräsidentsvorsitzender Eustachius Ringelschwanz (Peter Rutrecht), Staatsanwalt Hieronimus Obereinileger (Martin Dohr) forderte für die Verdächtigen eine harte Strafe. Im Laufe der Verhandlung stellte sich aber heraus, dass wohl die meisten der rund 250 Besucher auf die eine oder andere Art in das Verbrechen involviert waren, sei es durch Beihilfe, Mitwisserschaft, Falschaussage oder unterlassene Hilfeleistung.

Auch wenn die beiden Angeklagten ihre Unschuld beteuerten, wurden sie am Ende zu einer drakonischen Strafe verurteilt: Beide mussten dem Hohen Gericht jeweils drei Liter Wein kaufen und sich beim Sauschädl mit einem Kuss entschuldigen.

Aber auch die vermeintlichen Opfer, die Familie Schönhart, kam nicht ungeschoren davon, »weil sie nicht richtig auf die Sau aufgepasst haben«. Der Stroppel versuchte zwar noch, berechtigte Zweifel aufkommen zu lassen, in dem er meinte: »Wer sogt, doss des unsa Sau is?«. Doch Staatsanwalt Obereinileger konterte rasch: »Wenn i mi di und de Sau anschau, donn sieht ma die Ähnlichkeit.« Am Ende gab es für die beiden Stroppel-Männer eine Strafe von je zwei Liter Wein, ihre Frauen mussten dem Gericht einen Liter Traubensaft sponsern.

Im Laufe der turbulenten Gerichtsverhandlung gab es im Publikum immer wieder Störenfriede, die durch Zwischenrufe »negativ« auffielen. Doch Richter Ringelschwanz kannte keine Gnade und verdonnerte sie zu hohen Strafen von ein paar Euro oder einem Liter Wein. Für Ordnung im Gerichtssaal sorgten die beiden inkompetenten Polizisten mit den Dienstnummern 4711, Roland Mayer, und 0815, Robert Ceplak. Viele Lacher auf ihrer Seite hatte auch die Obertippse Brand, die vom AMS als Protokollführerin für die Verhandlung verdonnert wurde.

Ein Verteidiger für die Angeklagten sowie der Gerichtsdiener seien laut Richter Ringelschwanz den Sparmaßnahmen der türkis-grünen Regierung zum Opfer gefallen. Trotzdem lief der Prozess einigermaßen unfair ab, es gab zahlreiche Pointen und Lacher und für die Besucher war es ein äußerst vergnüglicher Abend. 

Das nächste Sauschädlgericht findet allerdings erst wieder 2024 statt.

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