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Rückblick auf Stolper- und Meilensteine des AbwasserverbandsAusgabe 32 | Mittwoch, 7. August 2019

Nach 27 Jahren übergibt Geschäftsführer Richard Roithner die Agenden an seinen Nachfolger.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteurin Simone Jäger Von Simone Jäger jaegerno@spamunterkaerntner.at
Der scheidende Geschäftsführer Richard Roithner (mitte) mit seinem Nachfolger Johann Polzer (2. v. r.) und den Bürgermeistern der Gründungsgemeinden Jakob Strauß (Sittersdorf), Valentin Blaschitz (Völkermarkt) und Gottfried Wedenig (Eberndorf) (v. l.). Foto: Jäger
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Völkermarkt. 27 Jahre lang führte Richard Roithner die Geschicke des Abwasserverbands Völkermarkt-Jaunfeld (AWV). Vergangene Woche übergab er seine Agenden seinem Nachfolger Johann Polzer (siehe Bericht oben). In einem Pressegespräch ließen Roithner und der Obmann des AWV Bürgermeister Valentin Blaschitz, die vergangenen und nicht einfachen Jahre Revue passieren.

1985 wurde der AWV durch die Gemeinden Völkermarkt, Eberndorf und Sittersdorf und die Firma Leitgeb (die 1994 aufgrund des Bundesförderungsgesetzes aus dem AWV austrat) gegründet. Ursprünglich war die Kläranlage Kohldorf nördlich der Drau geplant, eine Bürgerinitiative verhinderte dies jedoch. 1991 begannen schließlich die Bauarbeiten südlich der Drau und Roithner stieß zum Verband. »Der Grundgedanke war es, eine Kläranlage zu bauen«, erinnert sich Roithner. Daraus wurden schließlich fünf mit 400 Pumpstationen und 840 km Kanalleitungen.

Von Anfang an gab es in der Region große Widerstände gegen den Kanalbau: »Am Anfang waren wir die ›Zubetonierer‹, dabei haben wir nur Landesgesetze erfüllt. Bei den Förderstellen in Wien war ich als ›Richie vom Kanalrebellenland‹ bekannt.« 1998 gab es sogar Straßenblockaden in Bleiburg gegen den Kanalbau: »Man hat mich alles geheißen, nur nicht Mensch.« 

Die endlose Geschichte um den Kanal Aich/Dob, der von einer eigenen Abwassergenossenschaft gebaut und nach deren Insolvenz von der Gemeinde Bleiburg aufgefangen und 2015 schließlich in den AWV eingegliedert wurde, zeigt, dass der AWV mit seinen Prognosen und Berechnungen am Ende doch richtig lag. Als größte Meilensteine seiner Laufbahn sieht Roithner die Entscheidungen den AWV wie ein Privatunternehmen aufgebaut zu haben und sich bei den Krediten für den Kanalbau nicht für fixe, sondern für variable Darlehen entschieden zu haben. »Es gab immer nur einstimmige Beschlüsse im Verband«, betonte Obmann Blaschitz, »Es gab kein Drüberfahren über einzelne Mitgliedsgemeinden.«

Letzte Bauarbeiten

Aktuell sind noch die Kanalbauarbeiten in Linsendorf (Gemeinde Gallizien), Wackendorf und Podrain (Gemeinde Globasnitz) und ein kleiner Abschnitt in der Gemeinde Neuhaus fertigzustellen. Damit geht dann die intensive Bauphase der vergangenen Jahrzehnte zu Ende.

Für die Zukunft gibt es derzeit intensive Überlegungen im Bezirk Völkermarkt, die Trinkwasserversorgung und die Schutzwasserwirtschaft mit der bestehenden Struktur des AWV zu vernetzen, um Synergien und Einsparungspotenziale zu nutzen.

Mehr über den neuen Geschäftsführer Johann Polzer erfahren Sie hier.

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