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Vom Exoten zur Institution: Die Kulturinitiative »Container25« feiert ihren zehnten GeburtstagAusgabe 29 | Mittwoch, 17. Juli 2019

Das heurige Sommerfest der freien Kulturinitiative »Container25« in Hattendorf steht ganz im Zeichen des Zehn-Jahr-Jubiläums. Das Team um Obmann Christof Volk hat den Verein im vergangenen Jahrzehnt weit über das Lavanttal hinaus bekannt gemacht.

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Wolfsberg. Voodoo Jürgens ist im »Container25« schon aufgetreten, bevor er seinen Durchbruch im Showbusiness hatte, bei den vergangenen Sommerfesten lasen  bekannte Literaten wie Florjan LipuŠ und Josef Winkler. 

Highlights gab es also schon viele in den ersten zehn Jahren der freien Kulturinitiative, obwohl Obmann Christof Volk sie gar nicht so titulieren würde: »Eigentlich sehen wir keine Spitzen in der Kulturschaffung, welche wie sonst üblich daran gemessen werden, wie viel Profit oder Besucher eine Kulturveranstaltung bringt. Für uns hat jede Veranstaltung, ob mit berühmten oder unbekannten Darstellern, seinen Charme, solange sich die Künstler mit den Besuchern auf gleicher Augenhöhe begegnen können.« 

Künstler mit Starallüren haben keinen Platz in der alten Kunstmühle in Hattendorf, der Heimat des Vereins. 105 Personen haben darin Platz und die Räumlichkeiten werden auch nur für Eigenveranstaltungen genutzt. Besitzer ist die Familie Radeschnig. Andreas Radeschnig ist auch im Vereinsvorstand, der aus Christof, seiner Frau Anita und Tochter Alina Volk, sowie Daniel und Ingo Gönitzer besteht. 

Alle packen mit an

Insgesamt etwa 35 aktive Mitglieder gibt es, die sich neben dem Vorstand selbst in die Gruppen »Containerkinder« (die 18- bis 20-Jährigen) und »Anteaters Against« (jene, die in Graz oder Wien leben) einteilen. Für das Jubiläums-Sommerfest packen alle gemeinsam an. Das illustre zweitägige Programm reicht von einer Theateraufführung für Kinder, über Musik verschiedenster Sparten bis hin zu einer Lesung mit Bachmann-Preisträgerin Maja Haderlap (Details siehe Info-Box). 

Zu den Künstlern kommt der »Container25« über persönliche Kontakte. »Viele unserer Mitglieder arbeiten in kulturschaffenden Kreisen mit, daher kennt man sich. Mit vielen Künstlern verbindet uns auch eine Freundschaft«, so Volk. Außerdem erhält der Verein viel positives Feedback für seine Veranstaltungen. »Das spricht sich in der Szene herum. Wir bekommen jede Woche zwei bis drei Anfragen von Kulturschaffenden und Agenturen«, ist der Obmann stolz.

Gegenüber der alten Kunstmühle befindet sich der Golfclub Wolfsberg – ein Gegensatz der größer kaum sein könnte, möchte man meinen. Doch Volk relativiert: »Wir haben ein gutes Miteinander mit den Golfern. Manche sind auch unsere Gäste. Wir werden allgemein nicht mehr – so wie zu Beginn unserer Initiative – als Exoten angesehen.«

Wichtiger Auftrag der Kultur

Für die Zukunft wünscht sich Volk, dass bildungs- und kulturinteressierte Menschen ihre Scheu verlieren, freie Kulturszenen aufzusuchen und sich aktiv in wichtigen Fragen der Gesellschaftsentwicklung engagieren: »Wir sollten uns den Kapitalismus und die Politik genau anschauen, bevor uns diese vollkommen entmenschlicht. Kunst und Kultur haben hier einen sehr wichtigen Auftrag und wir sind der Meinung – und zehn Jahre bestätigen dies – dass Kunst und Kultur, egal welcher Sparte, sehr viel Spaß und Freude machen kann, ja sogar muss.« Von dieser Freude kann sich nun jeder beim Sommerfest selbst überzeugen.

Sommerfest -
10 Jahre Container25

Wann: Freitag, 19. Juli ab 17 Uhr und Samstag, 20. Juli ab 14 Uhr.

Wo: Container25, Hattendorf

Programm Freitag: 

ab 17 Uhr: Tischtennisturnier

19 Uhr: Filmvorführung und offizielle Eröffnung

21 Uhr: Theater mit VADA

22.30 Uhr: Ana Threat

 

Programm Samstag:

ab 14 Uhr: Workshops

16.30 Uhr: Turbotheater Villach

17.30 Uhr: Damaged Good

19 Uhr: Maja Haderlap

ab 21 Uhr: Musik mit Kerosin95, Euroteuro, Riss uvm.

Programminfos im Detail:

www.container25.at


Tickets sind vor Ort an der Abendkasse erhältlich.

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