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Fast unmöglich einen Parkplatz zu bekommenAusgabe | Mittwoch, 6. März 2019

Wer in Wolfsberg arbeitet und mit dem Auto kommt, braucht gute Nerven. Dauerparkplätze sind schwer zu bekommen, die Strafzettelblöcke sitzen locker. Ein Gratis-Parkplatz wird heuer gebührenpflichtig.

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Wolfsberg. Wer in der Bezirkshauptstadt arbeitet und morgens einen Dauerparkplatz sucht, braucht gute Nerven. Da viele Lenker rund ums Rathaus parken wollen, sind die dortigen Plätze hoffnungslos ausgelastet, eine Lücke zu finden, wird zum Spießrutenlauf. Zwar ist in der Kurzparkzone meist ein Platzerl zu ergattern, diese Flächen werden aber lückenlos überwacht, die Blöcke mit den 20-Euro-Strafzetteln sitzen locker.

Eine gravierende Verbesserung ist nicht in Sicht. Der Wolfsberger Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz kündigt zwar 20 bis 25 neue Parkplätze in der Pestalozzistraße an, meint aber auch: »Unsere Bevölkerung nimmt ab. Da ist es nicht sinnvoll, alles zuzubetonieren.« Dazu wird der Gratis-Parkplatz bei der Hammerbrücke in der Allgäu, der im Jänner 2018 von der Stadt eröffnet wurde, heuer asphaltiert – und danach gebührenpflichtig, wie Schlagholz ankündigt. Laut ihm sind hinter dem Bahnhof immer Plätze frei – aber da müsste man ein Stück gehen ... 

Wolfsberg. Er ist brutal. Der morgendliche Kampf um einen Dauerparkplatz in der Bezirkshauptstadt kostet Zeit und Nerven. Niemand ist zu beneiden, der sein Brot in der Wolfsberger Innenstadt verdient und täglich aufs Neue einen Parkplatz finden muss, auf dem sein Vehikel bis Dienstschluss stehen darf. Während es in den Kurzparkzonen meist genügend freie Stellmöglichkeiten gibt, sind sie – gerade rund um das Rathaus – rar gesät.

Da bleibt vielen oft nichts anderes übrig, als sich in die Kurzparkzone vorzuwagen. Aber die Wachorgane des ÖWD sind auf Zack, die Blöcke mit den 20-Euro-Strafzetteln sitzen locker. Wer sich nach Ablauf der Gratisstunde mit seinem Auto nicht über die Häuser haut, hat meist schneller ein Organmandat an der Windschutzscheibe picken, als er »Verdammt!« murmeln kann. Zwar ist die Parkgebühr im Vergleich zu anderen Städten mit 50 Cent pro Stunde gering, die maximale Parkdauer von drei Stunden macht aber ständiges Hinwetzen und die Suche nach einem neuen Platz nötig. Ergebnis: Ein mit den Zähnen knirschender Chef, jede Menge Stress.

Verbesserung nicht in Sicht

Mit Abhilfe sieht es schlecht aus. Denn Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz (SPÖ) sagt: »Wir haben etwas über 1.600 Dauerparkplätze, was sehr viel ist. Man findet eine freie Lücke, man muss eben ein paar Minuten Fußweg investieren. Hinter dem Bahnhof sind immer Plätze frei.« Das Problem sieht Schlagholz darin, dass »alle beim Rathaus parken wollen«, was nicht möglich sei.

Auf die Frage, ob neue Parkplätze entstehen werden, fällt die Antwort des Bürgermeisters zweischneidig aus. Einerseits sagt er: »Wir werden in der Pestalozzistraße 20 bis 25 neue Plätze schaffen.« Andererseits: »Unsere Bevölkerung nimmt ab. Da ist es nicht sinnvoll, alles zuzubetonieren.«

Ein Parkdeck auf dem jetzigen Stellplatz neben dem Rathaus, über das vor rund 15 Jahren diskutiert wurde, kommt für Schlagholz nicht in Frage: »Wenn darin gratis geparkt werden soll, wie soll man das finanzieren? Außerdem soll die Stadt etwas gleich schauen, ich will sie nicht für die Autos mit einem Parkdeck verschandeln.«

Der rund 1.000 Quadratmeter große Gratis-Parkplatz bei der Hammerbrücke in der Allgäu, der im Jänner 2018 von der Stadt eröffnet wurde, wird laut dem Bürgermeister heuer asphaltiert. »Das kostet rund 300.000 Euro«, sagt Schlagholz, »daher kann man danach dort nicht mehr kostenlos parken.« Überhaupt gebe die Stadt mittlerweile »bald mehr Geld für Parkplätze als für kaputte Straßen aus. Jeden Wunsch können wir nicht erfüllen.«

Verkehrsstadtrat Josef Steinkellner (ÖVP) meint über die Dauerpark-Probleme: »Wir wissen, dass es zu wenig weiße Parkplätze gibt. Aber im Innenstadtbereich ist es sehr schwierig, Neues zu schaffen.« Der seinerzeit gewälzte Plan, den Schlossberg anzubohren und für Autos auszuhöhlen, erwies sich nach Untersuchungen als nicht umsetzbar.

Den Bau eines Parkdecks könne die Gemeinde finanziell »nicht stemmen, wir können uns nichts Zusätzliches aufladen. Wenn jemand bereit wäre, es zu bauen, würden wir es aber unterstützen«, so Steinkellner. 

Heißes Thema Rossmarkt

Seit Oktober 2016 konnte am Rossmarkt drei Stunden kostenl0s geparkt werden, 54 Autos hatten Platz. Mit dem Bau eines neuen Gebäudes, in dem sich die GKK und andere Firmen ansiedelten, ist es damit vorbei. Die ursprüngliche Zusage, durch den Neubau würden keine Parkplätze verloren gehen, hat nicht gehalten. »Ich denke, die Hälfte ist weg«, sagt Steinkellner. Nachsatz: »Die Mitarbeiter und Mieter stehen jetzt in der Tiefgarage, wodurch sie anderswo keine Dauerparkplätze beanspruchen.« Außerdem seien in der Freidlgasse neue Querparkplätze entstanden. Stimmt, aber das Parken ist dort gebührenpflichtig, was Dauerparkern wenig hilft ...

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