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Pensionen wurden nicht ausbezahltAusgabe | Mittwoch, 13. Februar 2019

Am 1. Februar warteten viele Pensionisten im Wolfsberger Ortsteil vergeblich auf ihre Pensionszahlungen. Schuld war ein Serverausfall bei der Post. Ein Betroffener übt Kritik, die Post bedauert und verteidigt sich.

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Wolfsberg. »Erst als ich mit der Polizei und einer Anzeige wegen Unterschlagung drohte, habe ich eine halbwegs vernünftige Information erhalten«, sagt Manfred Mosinz. Der Prebler war am Freitag, 1. Februar, nicht der einzige in diesem Wolfsberger Ortsteil, der sich über die Post grün und blau ärgerte. Deren Mitarbeiter bringt am Monatsersten üblicherweise die Pensionen zu den Kunden. Nicht so im Februar: Da blieben die Zahlungen aus – und niemand wusste, was los war.

Mosinz: »Betroffen war meine 89-jährige Mutter. Den ganzen Tag wartete sie auf den Postmitarbeiter, der ihr das Geld bringen sollte. Aber er kam nicht.« Also verständigte sie ihren Sohn, der sich an die Post wandte. »Ich habe fünf Mal bei der Servicestelle angerufen und musste jedes Mal das Problem neu schildern. Es gab keinerlei Dokumentation meiner Anrufe – und gescheite Informationen auch nicht. Ich wurde jedes Mal abgewimmelt.«

Die Unterkärntner Nachrichten fragten bei Post-Sprecher David Weichselbaum nach: Was war da los? »Wir hatten an diesem Vormittag ein technisches Problem, einen Serverausfall«, sagt er. »Daher konnten sich unsere Mitarbeiter bei diesem Server nicht einloggen, um an die Pensionsgelder zu gelangen« – und hatten nichts auszuzahlen. Betroffen war ganz Wolfsberg, hauptsächlich aber Prebl. Weichselbaum: »Wir konnten nur etwa ein Drittel der Pensionen zustellen, der Rest wurde am folgenden Montag ausbezahlt.« Laut dem Post-Sprecher wurden das Kundenservice, die Zusteller und die Postpartner sofort von der Schwierigkeit informiert. »Wir haben  alle Hebel in Bewegung gesetzt und konnten es insgesamt gut abfedern, es gab nur eine Handvoll Beschwerden.«

Bedauern
Warum Mosinz mit seinen Anfragen abgeblitzt ist, kann sich Weichselbaum nicht erklären: »Wir werden dem nachgehen und bedauern, dass er keine zufriedenstellende Information erhalten hat.« Der Sprecher versteht auch die Erregung der Pensionisten: »Wenn so etwas genau an diesem Datum passiert, ist es sehr unangenehm. Aber wir haben alles getan, um rasch eine Lösung zu finden.«

Mosinz ist damit nicht zufrieden: »Man kann sich nicht auf einen Server ausreden, die gibt es heute überall. Am meisten ärgert mich, dass die Mitarbeiter in der Servicestelle erst nichts wussten. Als ich mit Anzeige drohte, kamen einige Informationen.«

Mittlerweile ist die Welt wieder im Lot: Mosinz’ Mutter erhielt ihre Pension am Montag, 4. Februar, kurz vor 15 Uhr. Der Zusteller erklärte ihr ausführlich die Ursachen und entschuldigte sich für die Verzögerung.

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