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Der Italiener im TestAusgabe | Mittwoch, 12. Dezember 2018

Wer den Italiener pilotiert, vergisst nach wenigen Minuten, dass er in einem Sport Utility Vehicle sitzt. Der Stelvio »kann« zwar auch Gelände, den Konstrukteuren war aber das Wort »Sport« letztlich wichtiger. Und so fährt sich der Alfa auch – dass es eine Freude ist.

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Lavanttal. Wissen Sie, wann ein Auto wirklich der gehobenen Klasse angehört? Wenn die Modelle nur noch mit Automatik-Getriebe angeboten werden. Wie beim Stelvio von Alfa Romeo. Seinen Namen hat der SUV vom Stilfserjoch, italienisch »Passo dello Stelvio«, der Italien und die Schweiz verbindet. Die Straße auf den Pass hat 48 Kehren und gilt als eine der aufregendsten der Welt.

Genau nach diesem Rezept ist der Stelvio konzipiert: aufregend. Der Alfa ist zwar ein Sport Utility Vehicle, mit dem der Fahrer auch im Gelände unterwegs sein kann. Besonders große Bedeutung haben die Konstrukteure aber auf das Wort »Sport« gelegt: Es wird in seiner Klasse keinen Mitbewerber geben, der um dieses Geld so viel »Wums« liefert. Schon der Allradantrieb ist extrem sportlich ausgelegt und transportiert die Kraft bei unproblematischem Untergrund fast ausschließlich an die Hinterräder. Nur wenn das Terrain es erfordert, wird auch die Front »bedient« – mit maximal 50 Prozent des zur Verfügung stehenden Motorpotenzials.

7,6 Sekunden auf 100
Und das ist enorm. Die Unterkärntner Nachrichten erhielten einen Test-Stelvio vom Maria Saaler Autohaus Stippich mit 190 Diesel-PS. Die reichen aus, um den 1.820 Kilo schweren Allradler in 7,6 Sekunden auf 100 km/h zu bringen und ihn zu einem (höheren) Sportwagen zu machen. Wer den Stelvio fährt, vergisst nach einiger Zeit, dass er in einem SUV sitzt. Das ist nicht zuletzt der achtgängigen Automatik geschuldet, von der man meinen könnte, sie sei eine (stufenlose) Variomatik: Der Gangwechsel ist im Alfa nur mehr zu bemerken, wenn man sich darauf konzentriert.

Das verwendete Material tut das ihre, um den Stelvio »abfliegen« zu lassen. Die Kombination aus Leichtbau und Aluminium-Motor spart rund 250 Kilo und macht ihn zum »Fliegengewicht« seiner Klasse – was sich im Fahrverhalten und beim Spritverbrauch bemerkbar macht. Und weil er ja auch wieder abgebremst werden muss, hat Alfa seinem SUV das integrierte Bremssystem, kurz IBS, verpasst. Es vernetzt die Wirkungsweise der elektronischen Assistenzsysteme, etwa ESC, mit der mechanischen Bremskraftunterstützung. Das Ergebnis: schnell ansprechende Bremsen und kurze Bremswege. Außerdem wird keine Servopumpe mehr benötigt, was Gewicht spart und den Wagen noch schneller macht.

Der Wermutstropfen: Ausnutzen konnten wir das nicht. Bei unserer Testfahrt hinauf auf den Magdalensberg bestand Glatteisgefahr, wodurch wir den Stelvio nicht so durch die Kurven scheuchen konnten, wie wir es gerne getan hätten. Er und wir sollten in einem Stück bleiben – immerhin musste diesen Artikel ja irgendwer schreiben. Aber schön war es trotzdem, nicht extrem schnell, aber schön.

Apropos scheuchen: Es geht noch flinker. Alfa bietet den Stelvio auch als »Quadrifoglio« an. Dann wird der Fahrer von einem V6 mit 2,9-Litern und 510 PS bis Tempo 283 beschleunigt. Kein Lercherl.

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