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Schlagholz will Gespräche mit ÖBB-Postbus führen.Ausgabe | Mittwoch, 3. Oktober 2018

Nach einem Artikel der Unterkärntner Nachrichten folgten auf »Facebook« Beschwerden über den umgestellten öffentlichen Verkehr. Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz sah sie sich an und versprach Nachbesserungen. Er will Gespräche mit ÖBB-Postbus führen.

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Wolfsberg. Heftige Reaktionen hat der Artikel der Unterkärntner Nachrichten über die Probleme mit dem neuen öffentlichen Verkehrskonzept im Lavanttal ausgelöst. In Dutzenden Kommentaren äußerten Betroffene auf der Internet-Plattform »Facebook« ihren Unmut über die Umstellung. Betroffen war sowohl der Talboden, der von ÖBB-Postbus betrieben wird, als auch die höher gelegenen Gebiete, für die seit heuer die Gemeinde Wolfsberg verantwortlich ist. Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz: »Ich nehme diese Aussagen ernst und werde schauen, was wir machen können.«

Auslöser war der Artikel über die Probleme, die rund 60 Schüler des Bundesschulzentrums in Wolfsberg betreffen. Diejenigen, die aus Völkermarkt und Griffen stammen, benötigen nun laut Schlagholz bis zu 90 Minuten für die Heimfahrt. Er fürchtet eine Abwanderungswelle an andere Schulen. ÖBB-Sprecher Herbert Hofer hielt dagegen, sprach von einer maximalen Heimreisezeit von 70 Minuten und meinte, eine Änderung des erst seit Juli geltenden Fahrplans würde einen Qualitätsverlust im öffentlichen Verkehr für die gesamte Region bedeuten.

Darauf entwickelte sich auf Facebook eine rege Diskussion, die den gesamten neuen Fahrplan betraf. Zu lesen waren Kommentare wie: »Das alte System hat genau gepasst. Es soll wieder so hergestellt werden. Mein Nachbar fährt von St. Andrä nach Maria Rojach eine Stunde, weil der Bus zuerst nach Lavamünd, dann wieder nach St. Andrä und dann nach Rojach fährt.« Oder: »Die Buszeiten sind eine Katastrophe. Wenn meine Tochter Nachmittagsunterricht hat, muss sie über eine Stunde auf den Bus warten. Ein Witz.« Besonders oft genannt wurde die Linie Aichberg-Reisberg.

»Sofort etwas ändern«
Die Unterkärntner Nachrichten legten Bürgermeister Schlagholz die Kommentare vor. Zur Linie Aichberg-Reisberg sagte er: »Ich weiß, dort gibt es Probleme. Wir sind dafür zuständig, wir werden bei dieser Linie nicht auf eine Evaluierung warten, sondern sofort etwas ändern. Ich möchte, dass es zu 100 Prozent hinhaut.«

Auch in Auen und in St. Johann läuft der öffentliche Verkehr nach der Umstellung nicht rund. Auch hier will Schlagholz aktiv werden. Grundsätzlich meint er: »Die Leute waren mit dem alten System zufrieden. Ich will aber das neue nicht schlecht reden: Es hat ein größeres Angebot, die Takte wurden ausgeweitet. Trotzdem verstehe ich die Beschwerden.« Dort, wo die Gemeinde zuständig ist und Unzufriedenheit herrscht, sagt er zu, die Probleme innerhalb von zwei Wochen abzustellen. An Verkehrsverbund und ÖBB-Postbus richtet der Bürgermeister einen Appell: »Setzen wir uns zusammen und versuchen wir, den Fahrplan nachzubessern. Er gilt bis 2025, daher sollten wir rasch etwas tun. Der Winter kommt, ich möchte nicht, dass die Kinder an den Haltestellen stehen und frieren.«

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