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Die Marktgemeinde Lavamünd zieht jetzt gegen das Baukartell vor GerichtAusgabe | Samstag, 29. November 2025

Lavamünd sagt dem Baukartell den Kampf an: Gemeinde will Schadenersatz fordern. Budgetminus gestiegen, Ehrungen künftig in feierlichem Rahmen.

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Lavamünd. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag,20. November, fassten die Lavamünder Gemeindemandatare einen Beschloss, der für die Gemeinde langfristig finanzielle Entlastung bringen: Lavamünd schließt sich über die Bundesbeschaffungsgesellschaft dem Prozess gegen das Baukartell an – das größte jemals aufgedeckte Kartell in Österreich. Jahrelang hatten beteiligte Firmen Preise abgesprochen und sich gegenseitig Aufträge zugeschoben, auch Projekte in Kärntner Gemeinden waren betroffen.  Die Kosten für den Prozess übernimmt ein Finanzierer, der im Erfolgsfall 22 Prozent der erstrittenen Summe erhält. Bürgermeister Wolfgang Gallant erklärt: »Wir haben im relevanten Zeitraum Projekte mit zahlreichen Unternehmen geschlossen, einige davon waren beim Baukartell. Das wird nun alles überprüft und gegebenenfalls werden Schadenersatzansprüche geltend gemacht.« 

Auch beschlossen wurde der erste Nachtragsvoranschlag und er zeigt deutlich, wie eng die finanzielle Lage der Gemeinde derzeit ist. Finanzverwalter Franz Wunder präsentierte im Gemeinderat die Zahlen: Der Ergebnishaushalt hat sich von einem Minus von 140.600 Euro umd 305.500 Euro auf ein Plus von 164.900 Euro verbessert.  

In einzelnen Bereichen konnten  gesteigert werden – etwa durch Strafgelder, die um 9.000 Euro höher ausfielen, und durch ein Plus von 50.000 Euro bei der Kommunalsteuer. Doch die Ausgaben stiegen ebenfalls deutlich: Die Sanierung der Friedhofsmauer in Ettendorf schlug mit mehr 31.000 Euro zu Buche, und für die Beseitigung von Katastrophenschäden aus dem Jahr 2023 mussten weitere 47.900 Euro aufgewendet werden.  Von Seiten des Landes Kärnten heißt es, dass der Nachtragvoranschlag ungedeckte Auszahlungen in Höhe von 175.500,00 aus.-175.500 Euro ausweist. Sollte am Jahresende ein Abgang bestehen bleiben, müssten Gespräche mit dem Gemeindereferenten geführt werden. Im Finanzierungshaushalt hat sich das Minus von 290.400 Euro auf ein Minus von 555.800 verschlechtert. Geplant ist, den Abgang durch Entnahmen aus den Zahlungsmittelreserven zu decken.  

Neben den Zahlen wurde auch über das Projekt »Naturerlebnis Brandlalm – Koglereck – St. Vinzenz« beraten. Ursprünglich waren vier Rastplätze entlang des Weges vorgesehen, nun werden nur zwei umgesetzt – bei Charlys Hütte und bei der Kirche St. Vinzenz. Dafür werden vier E-Bike-Ladestationen errichtet: beim Freizeitzentrum Lavamünd, beim Rüsthaus in Ettendorf, am Drauspitz und in St. Vinzenz.  

Weiters wurde beschlossen, dass Auszeichnungen der Gemeinde an verdiente Persönlichkeiten künftig im Rahmen einer kleinen Feier und nicht wie bisher bei einer Gemeinderatssitzung verliehen werden. Für die Verleihung einer Auszeichnung ist die Zustimmung aller im Gemeinderat vertretenen Parteien notwendig.

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