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Gesundheitsgefährdende Werbung für KinderAusgabe | Mittwoch, 27. März 2019

Minderjährige werden von der Industrie in sozialen Medien und auf mobilen Geräten gezielt anvisiert, beklagt das Europabüro der Weltgesundheitsbehörde. So werden ungesunde Lebensmittel angepriesen.

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Lavanttal. Die Industrie nimmt Kinder und Jugendliche in den sozialen Medien und auf mobilen Geräten gezielt ins Visier. Im Netz werden Alkohol- und Tabakprodukte sowie andere ungesunde Lebensmittel, vor allem solchen mit hohem Salz-, Zucker- und Fettgehalt, vermarktet. Das ist dem Europa-Regionalbüro der Weltgesundheitsbehörde WHO ein Dorn im Auge. Es fordert nun weiterreichende Überwachung.

Sie sei von entscheidender Bedeutung, da Herzkrankheiten, Krebs, Adipositas und chronische Atemwegserkrankungen mit Rauchen, Alkoholmissbrauch und dem Verzehr ungesunder Lebensmittel verknüpft sind, so João Breda, Leiter des Europäischen Büros der WHO für die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten. Ihre Entstehung kann verzögert oder verhindert werden, wenn die größten Risikofaktoren und riskanten Verhaltensweisen während der Kindheit in Angriff genommen werden.

Es gebe immer mehr Hinweise, dass Kinder und Jugendliche durch digitales Marketing für ungesunde Produkte beeinflusst würden, so die WHO. Und: Nichtansteckende Krankheiten machten 86 Prozent der Todesursachen in der Europa-Region aus.

Der neue Bericht mit dem Titel »Überwachung und Einschränkung der digitalen Vermarktung ungesunder Produkte an Kinder« zeigt, dass die Datenlage in Bezug auf das digitale Leben von Kindern dünn ist. Zugleich wird hervorgehoben, dass die Zeit, die Kinder im Internet und insbesondere in den sozialen Medien verbringen, stetig zugenommen hat, sodass sie mehr digitaler Werbung ausgesetzt sind. Dabei gibt es zu wenig Nutzerdaten, auch deswegen, weil wichtige Internet-Plattformen ihre Informationen nicht herausgeben wollen.

Die WHO drängt jetzt die nationalen Behörden, zu untersuchen, welche Altersgruppen aus welchen sozialen Schichten wann online sind. Auch über die digitalen Strategien von Werbern gibt es zu wenig öffentliches Wissen. Mit diesen Informationen könnten Regierungen junge Menschen aber besser schützen.

ThemenGesundheit, Lavanttal, WHO, Internet, Werbung, Kinder

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