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Scherben und Dreck: Im Kapuzinerpark werden Videoüberwachung und Nachtsperre gefordertAusgabe 1 | Donnerstag, 2. Januar 2020

Die Überbleibsel nächtlicher »Aktivitäten« verärgern Besucher des Wolfsberger Parks. Fotos auf Facebook sorgten für Diskussionen. Eine Mutter: »Mein Sohn kann wegen der Scherben nicht am Boden spielen.« Was Stadtrat Loibnegger zur Videoüberwachung meint.

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Wolfsberg. Wieder gibt es Aufregung um den Spielplatz im Kapuzinerpark. Ursache sind diesmal weggeworfene Flaschen und Müll, die als stumme Zeugen nächtlicher Umtriebe übrig bleiben – und manchen Besucher in Rage versetzen. 

Rund um den ersten Adventsonntag tauchten auf der Plattform »Facebook« Bilder auf, die für Diskussionen sorgten. Sie zeigten neben einer völlig zugemüllten Hecke auch eine am Boden liegende Weinflasche – die für spielende Kinder zur Gefahr werden kann.

Eine Mutter, die ungenannt bleiben will, ließ den Unterkärntner Nachrichten die Fotos zukommen. »Ich habe einen einjährigen Sohn«, sagt die Wolfsbergerin, »den ich nicht am Boden spielen lassen kann, weil dort oft Scherben liegen.« Bisher war es so, dass sie den Boden selbst reinigte, ehe sie ihren Kleinen absetzte. Doch  mittlerweile besucht sie den Spielplatz nicht mehr: »Es sieht immer so aus, das ist ja wie auf einer Mülldeponie. Jetzt gehen wir spazieren, und mit anderen Müttern treffen wir uns privat.« Ihre Forderungen an die Stadt Wolfsberg: »Man soll den Park sauber halten. Außerdem sind Zigaretten und Alkohol verboten, was auch auf Tafeln zu lesen steht. Wie man sieht, wird das aber nicht eingehalten. Die Stadt sollte das Verbot kontrollieren.«

»Die Stadt sollte dort eine Videoüberwachung installieren«
Benjamin Haider, Parkbesucher

Die Fotos – zwei davon sind oben zu sehen – hat der Wolfsberger Benjamin Haider aufgenommen. Er sagt: »Ich nehme an, dass die Probleme von Jugendlichen verursacht werden, die sich abends dort aufhalten. Dass sie dort sind, stört mich grundsätzlich nicht, denn am Abend sind eh keine Kinder im Park. Aber die Scherben und der Dreck sind eine Zumutung. Die Verursacher sollen ihren Mist selbst entsorgen und ihn nicht neben die Mülleimer werfen.« Laut Haider soll die Stadt eine Videoüberwachung installieren und jene, die die Missstände verursachen, zur Verantwortung ziehen.

Geht nicht

»Eine Videoüberwachung ist nicht möglich«, sagt der zuständige Stadtrat Johannes Loibnegger, (FPÖ), »das Gesetz lässt es nicht zu. Es wäre nur möglich, wenn wir in Echtzeit überwachen und nichts aufzeichnen würden.«

Das würde aber bedeuten, ein Mitarbeiter müsste die Monitore ständig im Auge haben – eine nicht bezahlbare Maßnahme. Laut Loibnegger tut die Stadt ihr Möglichstes: »Der Spielplatz wird in der Nacht drei Mal vom ÖWD kontrolliert. Von Montag bis Freitag kümmern sich in der Früh die Gärtner um Sauberkeit, außerdem reinigt eine Firma von Montag bis Freitag das WC. Und: Der städtische Reinigungsdienst erledigt die Reinigung von Montag bis Samstag.« Dennoch weiß Loibnegger, dass es oft Beschwerden gibt: »Wir müssen etwas tun. Wir überlegen, wie eine Lösung aussehen könnte.«

In der Gemeinderatssitzung am 20. Dezember brachte die ÖVP einen Antrag zur rechtlichen Überprüfung ein, ob das Areal eingezäunt und nachts gesperrt werden könnte, um dem Treiben ein Ende zu setzen. Er wird nun im Ausschuss behandelt.

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