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Jetzt aber echt: Nach monatelanger Verzögerung fordert St. Andrä bei den Bürgern die Abgaben einAusgabe 44 | Mittwoch, 30. Oktober 2019

Ein neues, widerspenstiges Computerprogramm machte der Gemeinde zuletzt zu schaffen. Dadurch konnten die Vorschreibungen für Grundsteuer, Wasser, Kanal und Müll nicht verschickt werden. Jetzt sind die Zahlungsaufforderungen aber unterwegs.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Die Gemeinde St. Andrä hat heuer noch keine Zahlungsaufforderungen zu den Gebühren für Wasser, Kanal und Müll versandt. Ursache war eine EDV-Umstellung, bei der Sand ins Getriebe geraten ist. Die Lösung der Probleme verzögerte sich immer weiter, jetzt hat die Gemeinde die Sache laut Vizebürgermeisterin Knauder aber im Griff. Foto: UN-Archiv

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Wolfsberg. Mittlerweile sollten sie bei den Bürgern eingetroffen sein: die Vorschreibungen für die »Grund- und Hausabgaben«, die die Gemeinde St. Andrä regelmäßig einhebt. Gemeint sind damit Grundsteuer sowie die Gebühren für Wasser, Kanal und Müll. Heuer haperte es mit der Einhebung. Auslöser war eine EDV-Umstellung, die problematischer verlief, als erwartet worden war. Dadurch erhielten die St. Andräer heuer bisher keine Vorschreibungen, was Unruhe und die Befürchtung auslöste, plötzlich vor gewaltigen Zahlungsaufforderungen zu stehen.

Bereits im Juli wurde in den »St. Andräer Gemeindenachrichten« auf die Verzögerung hingewiesen und um Verständnis gebeten. Wann die Rechnungen eintrudeln würden, wurde aber auch darin nicht gesagt. Jetzt ist es laut der für die Finanzen zuständigen Vizebürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) aber soweit.

»Die Vorschreibungen sind in der Druckstraße und sollten täglich bei den Bürgern sein« 
Maria Knauder, Vizebürgermeisterin

»Die Bescheide sind bereits hinausgegangen«, sagte sie in der Vorwoche, »die Vorschreibungen befinden sich in der Druckstraße und sollten täglich bei der Bevölkerung eintreffen.« Besagte Bescheide muss laut Auskunft der Gemeinde nicht jeder bekommen. »In ihnen steht, ob es Änderungen gab, etwa bei der Bewertung der Gründe oder bei Eigentümerwechseln. Auch wenn die Größe des Müllbehälters nun anders ist, gibt es einen Bescheid«, heißt es. All jene Bürger, bei denen sich nichts änderte, werden nur die Vorschreibung erhalten. 

Schon im Juli rechnete die Gemeinde damit, dass sie Diskussionen auslösen werden. »Obwohl wir größtmögliche Überprüfungen und Kontrollen bei den Vorschreibungen tätigen, ist es durchaus möglich, dass mit der ersten Quartalsvorschreibung noch kleine Differenzen oder Ungereimtheiten bei der Durchsicht der Vorschreibung auftreten«, hieß es damals in den »St. Andräer Gemeindenachrichten«. Bürger, deren Vorschreibung wesentlich von den bisherigen Zahlungsbeträgen abweicht, sollten »nicht davor zurückscheuen«, in der Steuern- und Abgabenabteilung der Stadtgemeinde anzurufen.

»Wir erwarten keinen Ärger, aber Rückfragen und werden uns um Aufklärung bemühen« 
In der Gemeinde fürchtet man sich nicht

Erwartet man in der Gemeinde jetzt Ärger? »Eigentlich nicht«, ist zu hören, »wir erwarten Rückfragen und werden uns um Aufklärung bemühen.« Übrigens: Da die »Grund- und Hausabgaben« heuer noch nicht eingehoben wurden und viele, die die Zahlung quartalsmäßig leisten, jetzt höhere Summen einzuzahlen haben, hat die Gemeinde die Möglichkeit von Ratenzahlungen eingeräumt.

Anfrage im Gemeinderat

Die Causa beschäftigte bereits den Gemeinderat. In der Sitzung am 26. September wollte Gemeinderat Christian Rassi (ÖVP) von Vizebürgermeisterin Knauder wissen, wann die Rechnungen gestellt werden und ob die Gemeinde aufgrund der fehlenden Einnahmen noch über finanzielle Mittel verfüge. Knauder betonte damals, dass die Gemeinde genügend Liquidität besitze und die Vorschreibungen in wenigen Tagen gedruckt und versandt würden. Die EDV-Probleme hätten das immer weiter hinausgezögert, »wir dachten immer, nächste Woche haben wir eine Lösung«, so Knauder. Jetzt ist sie da.

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