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Mit Unterschriftenliste setzt sich Bürgerinitiative am Klippitztörl gegen Umwidmung zur Wehr Ausgabe 4 | Mittwoch, 22. Januar 2020

In einer Senke am Klippitztörl soll ein Bauprojekt verwirklicht werden, ein Umwidmungsantrag ist gestellt. Die Anrainer sind damit nicht einverstanden. Sie verweisen auf ein altes Bebauungsverbot und dass ihre Häuser künftig überschwemmt werden könnten.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Michael Penz, Obmann und Sprecher der Bürgerinitiative, zeigt auf das Grundstück in Preims, das umgewidmet werden soll. Die Anwohner sehen jetzt nicht nur die Sicherheit ihrer Häuser in Gefahr, sie fürchten auch um die Breite der Skipiste und den dort führenden Wanderweg. Foto: Hok

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Wolfsberg. Gegen eine geplante Umwidmung am Klippitztörl ziehen jetzt die Anrainer ins Feld. Beantragt ist, das Grundstück 1547/27 in der Katastralgemeinde Preims 77231 von »Grünland« in »Bauland-Kurgebiet – Sonderwidmung Freizeit Wohnsitz« umzuwandeln. Dagegen hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, an deren Spitze der Wolfsberger Michael Penz als Obmann und Sprecher steht. Er kündigt an, dem Vorhaben nicht tatenlos zuzusehen.

»Wir haben 41 Unterschriften gegen die Umwidmung gesammelt«, sagt Penz, »wobei wir nur die unmittelbaren Anrainer gefragt haben.« Bis auf einen haben alle die Protestliste unterzeichnet, die an Landeshauptmann Peter Kaiser, die Landesräte Sara Schaar und Daniel Fellner, den Wolfsberger Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz und Bezirkshauptmann Georg Fejan gesandt wird.

»Jeder Quadratmeter des Grundstücks soll verbaut werden, gegen ein Haus hätten wir nichts«
Michael Penz, Obmann der Bürgerinitiative

Laut Obmann Penz ist das Grundstück bereits an ein Wiener Unternehmen verkauft, das dort Gebäude errichten und wieder verkaufen oder vermieten möchte: »Jeder Quadratmeter soll verbaut werden, gegen ein einzelnes Haus hätten wir gar nichts einzuwenden.« 

Die Kritikpunkte der Bürgerinitiative erläutert Penz so: »Der Grund befindet sich in einer leichten Senke, in der sich bei Unwettern und während der Schneeschmelze von der gesamten Skipiste das Wasser sammelt. Durch eine Bebauung wäre das nicht mehr möglich. Das heißt, eine Überschwemmung der angrenzenden Gründe ist naheliegend. Mein Haus ist davon gar nicht so sehr betroffen, aber die der Nachbarn.« Außerdem ist dort eine nicht eingetragene Wasserquelle vorhanden. Und: Die dortige Skipiste würde schmäler werden, »dadurch dürfte eine sichere Abfahrt nicht mehr gegeben sein«, sagt Penz.

Schließlich kreuzt ein bei Einheimischen und Touristen beliebter Wanderweg das besagte Grundstück.

Bebauungsverbot

Penz weist auch darauf hin, dass schon vor rund 50 Jahren auf diesem Grundstück ein Bebauungsverbot bestand. »Eine Aufhebung dieses Verbots ist mir nicht bekannt«, so der Obmann der Bürgerinitiative. 

Der Umwidmungsantrag liegt derzeit beim Land zur Prüfung, danach muss die Gemeinde Wolfsberg darüber entscheiden. 

»Wir werden natürlich auch die Gegenargumente sehr ernst nehmen und genau betrachten«
Hans-Peter Schlagholz, Wolfsberger Bürgermeister

Bürgermeister Schlagholz sagt: »Ich kenne den Fall, er wird im zuständigen Ausschuss behandelt werden. Dabei werden natürlich auch die Gegenargumente sehr ernst genommen und genau betrachtet. Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter.« Sollte aber das Land der Umwidmung zustimmen, »wird es für uns schwer werden, dagegen zu sein«, so der Bürgermeister. Dazu sei zu prüfen, ob das Preimser Grundstück laut Bebauungsplan bereits als Bauland ausgewiesen ist. Wenn ja, wird es laut Schlagholz keine andere Möglichkeit geben, als dem Antrag zuzustimmen. 

Die Bürgerinitiative ist jedenfalls entschlossen, das Bauvorhaben zu bekämpfen. Untätig zusehen wollen sie dem Projekt unter keinen Umständen.

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