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Wolfsberg. Sie sehen, je nach Größe, aus wie Violinen oder Celli, sind aber auch mit der Laute verwandt und gelten als das klassische Streichinstrument für Alte Musik. Die Rede ist von der »viola da gamba«, zu deutsch Gambe.
Obwohl dieses Instrument seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine Renaissance erlebt – davor war es fast gänzlich in Vergessenheit geraten – ist es selten zu hören. »Im Vergleich zu anderen Streichinstrumenten klingt es eher leise und eignet sich nicht für große Säle«, weiß Gabriela Hollauf. Ihre Leidenschaft ist die Gambe und diese teilt sie mit Christiane Reinhart-Janesch, Azra Djikic und Robert Gritsch. Gemeinsam sind sie das Gambenconsort »anima mea«, das unter der Leitung von Hollauf steht. Die gebürtige Deutsche studierte Gambe unter anderem am Konservatorium in Straßburg und lebt mit ihrer Familie seit 31 Jahren in St. Stefan bei Wolfsberg.
Einmal pro Woche wird abwechselnd in Klagenfurt und Wolfsberg geprobt, da die Mitglieder aus diesen beiden Bezirken kommen. Ein bis zwei Auftritte absolviert das Ensemble pro Jahr.
Heuer findet einer davon am Schloss Wolfsberg statt. Am 17. November haben Interessierte die Möglichkeit, ein dreigängiges Menü im Schloss-Restaurant zu genießen und dabei von Alter Musik aus dem 16. Jahrhundert begleitet zu werden (Details siehe Info-Box).
Ist diese »Tafelmusik am Schloss« heute eine besondere Veranstaltung für jedermann, war das Essen mit Musikbegleitung im 16. Jahrhundert den höheren, meist adligen, Herrschaften vorbehalten. »Diese üppigen Feste mit sehr viel Essen dauerten oft mehrere Tage und so lange mussten auch die Musiker durchhalten, was Schwerstarbeit war für die es kaum Anerkennung gab. Die Reichen lebten damals schon sehr ungesund«, erzählt Hollauf. Erst später durften auch Bürgerliche, wenn sie das nötige Kleingeld für die Ausrichtung solcher Feste hatten, auf diese Art feiern.
Mittlerweile gibt es auch moderne Stücke für die Gambe, hauptsächlich spielt »anima mea« aber Musik aus der Renaissance und dem Barock. Bekannte Komponisten sind etwa Henry Purcell, John Dowland, Michael Praetorius oder Christopher Simpson. Das Konsortspiel, wie es »anima mea« betreibt, wurde in erster Linie in England betrieben, wo auch die meisten der genannten Komponisten lebten.
Mit Lautist und Sängerinnen
Am Schloss Wolfsberg wird das Gambenconsort von Erich Lippitsch an der Laute, der Sopranistin Katja Timmerer und der Altistin Katharina Schratter begleitet. »Unser Gambenconsort ist einzigartig in Kärnten«, sagt Hollauf, die mit ihren Ensemblekollegen auf viele Besucher hofft.
»Tafelmusik am Schloss«
Wann: Sonntag, 17. November.
Wo: Schloss Wolfsberg.
Beginn: 11.30 Uhr.
Mitwirkende: Gambenconsort »anima mea«, Erich Lippitsch (Laute), Katja Timmerer (Sopran), Katharina Schratter (Alt).
Tischreservierung unter 04352/ 36 100 oder 0664/38 68 180 oder per E-Mail: stoelzl@schloss-wolfsberg.info.
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