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Wolfsberg. »Es geht um die Sicherheit unserer Kinder! Stadträtin Isabella Theuermann weiß nicht, was auf ihren Spielplätzen los ist«, sagt der frühere SPÖ-Nationalratsabgeordnete und ehemalige Wolfsberger Vizebürgermeister Wolfgang Knes. Die für Spielplätze zuständige FPÖ-Stadträtin weist den Vorwurf zurück und entgegnet: »Knes war schon als Politiker ein Dampfplauderer und ist es jetzt in Polit-Pension noch immer.« Gegenstand der Auseinandersetzung ist der Spielplatz in der Siebenbrünner Straße in Kleinedling. Dort wurden laut Knes, der selbst in dem Wolfsberger Ortsteil lebt, vor etwa zwei Monaten bei einem Sturm beschädigte Thujen aus Sicherheitsgründen ausgegraben. Knes in der Vorwoche: »Seither ist nichts mehr passiert. Ein etwa 50 Zentimeter tiefes Loch beim Eingang des Spielplatzes empfängt die kleinen Kinder.« Wo einst die Thujen standen, klaffte noch am Mittwoch der Vorwoche eine Grube über die gesamte Breite hinter den Spielgeräten. Ebenfalls gefährlich für Kinder seien ein Ästehaufen, die Reste der Thujen, sowie ein hoher Erdhaufen.
Auf dem Rücken der Kinder ...
Knes: »Es kann nicht sein, dass die zuständige Stadträtin acht Wochen lang nichts unternimmt, weder eine Absperrung der Baustelle oder eine Sperre des Platzes noch eine rasche Gleichmachung veranlasst. Auf dem Rücken unserer kleinen Bürger kann das wohl nicht geschehen. Was ist, wenn sich ein Kind verletzt?«
»Auf dem Rücken unserer kleinen Bürger kann das wohl nicht geschehen«
Wolfgang Knes, Anwohner in Kleinedling
Während seiner Zeit als Wolfsberger Stadtrat war er ebenfalls für die Spielplätze zuständig: »Bei mir gab es das nicht. Theuermann hat ihre Truppe nicht im Griff und weiß nicht, was auf ihren Spielplätzen los ist, regelmäßige Kontrollen sind unabdingbar. Wenn man Spielplätze betreibt, muss man sich auch darum kümmern.«
Knes wandte sich am vergangenen Mittwoch mit seiner Beschwerde an den Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ). Tags darauf war bereits ein Bagger vor Ort. Der frühere Politiker sprach danach weiter von einem »schweren Versäumnis der zuständigen Referentin« und dankte Primus »im Namen der kleinen und großen Bevölkerung von Kleinedling«.
Theuermann sagte: »Meine Abteilung hat mehrfach beim Bauhof urgiert, dass der Spielplatz in Ordnung gebracht werden muss. Den Schriftverkehr dazu kann ich vorlegen.« Deshalb sei der Bagger angerollt. Dass so lange nichts passierte, sei weder ihre noch die Schuld ihrer Abteilung: »Meine Mitarbeiter und die des Bauhofs leisten hervorragende Arbeit.« Dazu habe es »noch keinem Kind geschadet, auf einem Erdhügel zu spielen«. Die Grube am Spielplatz sei nur eine Pfütze, eine Gefährdung der Kinder habe nie bestanden. Der Abtransport des Hügels habe länger gedauert, weil derzeit im Bauhof viel Arbeit anfalle.
Knes und Primus würden politisches Kleingeld aus der Situation schlagen, »der Bürgermeister lenkt vom Schönsonntagmarkt ab«, so Theuermann. Zu Knes sagte sie: »Der Alt-Mandatar, der nichts mehr zu sagen hat, rückt aus, um dem Bürgermeister zu helfen. Das ist ein Armutszeugnis.«
Dazu Knes: »Die Aussagen Theuermanns schlagen dem Fass den Boden aus. Ich bin ein Bürger, der aus Sorge um die Sicherheit der Kinder auf die Situation aufmerksam machte. Eine bewusste Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister zu unterstellen, ist völliger Unsinn. Die Stadträtin hätte ordnungsgemäß handeln und den Spielplatz sperren lassen sollen.«
Zuständigkeit spielt keine Rolle
Bürgermeister Primus meinte am vergangenen Donnerstag zu den Unterkärntner Nachrichten: »Ich wurde über die Situation auf diesem Spielplatz gestern informiert und habe dem Bauhof mitgeteilt, man soll sich darum kümmern. Wer politisch zuständig ist, spielt für mich keine Rolle, es muss gemacht werden.« Theuermann hätte als Referentin allerdings nachfragen sollen, ob die Angelegenheit erledigt sei. Ein Zusammenspiel mit Knes wies Primus von sich: »Nein, das war keine abgekartete Sache.«
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