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Blistermed baut Produktionsbetrieb um 1,5 MillionenAusgabe 11 | Mittwoch, 11. März 2020

Die Blistermed Austria GmbH, Österreichs erstes industrielles Blisterzentrum, errichtet in St. Marein um 1,5 Millionen Euro einen neuen Produktionsbetrieb. Rund 120.000 Blisterbeutel verlassen schon heute das Werk pro Woche. Fertigstellung im Herbst geplant.

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Männer, Plan, Lavanttal
Die beiden Blistermed-Geschäftsführer Thomas Kunauer (li.) und Anton Henkel-Donnersmarck.

Wolfsberg. Bereits 2009 wurde von Thomas Kunauer und Anton Henckel-Donnersmarck die Blistermed Austria HDK GmbH gegründet. 2011 wurden die ersten Blisterbeutel industriell erzeugt. Beim Verblistern werden Medikamente, die zum selben Zeitpunkt eingenommen werden sollen, in durchsichtige sieben Mal sieben Zentimeter große Beutel abgefüllt. Danach werden diese aufgewickelt und in Form eines sogenannten Wochenstrangs über Apotheken ausgeliefert. Geeignet sind feste Medikamente für die orale Einnahme, wie Tabletten, Dragees oder Kapseln. Zur industriellen Produktion mietete sich die Blistermed GmbH in die Produktionsräume der Hermes Pharma GmbH in Wolfsberg ein. Seither verlassen rund 120.000 Blisterbeutel pro Woche das Werk.

Heuer läuft der Mietvertrag mit der Hermes Pharma GmbH aus, die Blistermed GmbH wird daher in St. Marein einen eigenen Produktionsbetrieb errichten. Rund 1,5 Millionen Euro werden dafür von der Gesellschaft aufgebracht. Die Fertigstellung der rund 500 Quadratmeter großen Produktionsstätte inkl. Reinräumen mit modernster Pharmatechnik ist im Herbst geplant. »Die Arbeiten werden, soweit möglich,  an heimische Unternehmen vergeben, damit bleibt die Wertschöpfung im Lavanttal«, meint Geschäftsführer Anton Henckel-Donnersmarck. Eine große Herausforderung beim Bau der Produktionsstätte sind die Reinräumlichkeiten, in denen der Produktionsprozess durchgeführt wird. »Vom Gesetz her sind wir Pharmahersteller. Daher müssen wir zahlreiche Vorschriften und Auflagen einhalten«, sagt Thomas Kunauer, Geschäftsführer der Blistermed Austria. 

»Anfänglich war sehr viel Pionierarbeit notwendig, um Einrichtungen wie Pflege- und Seniorenheime, Heime für beeinträchtigte Personen oder Menschen in privater Pflege von den Vorteilen der Verblisterung zu überzeugen. Mittlerweile beliefern wir Einrichtungen in ganz Österreich«, blickt Kunauer zurück. Auch im privaten Pflegebereich wird die Nachfrage immer größer. 

Blistermed ist österreichweit eines von drei Unternehmen, die sich der industriellen Verblisterung verschrieben haben. Allerdings ist Blistermed der einzig unabhängige Betrieb, während die weiteren Unternehmen im Eigentum von Pharmagroßhändlern sind. Die Vorteile der Verblisterung liegen auf der Hand. Neben der einfacheren Handhabung, der sehr hohen Hygiene und mehr Sicherheit gegen Einnahmefehler ist die Zeitersparnis ein wichtiger Punkt. »Pflegekräfte und Krankenschwestern verbringen viel Zeit mit dem Einsortieren von Medikamenten für die Patienten. Das fällt durch die Verblisterung weg, und die Arbeitskräfte können sich wieder um ihre Kernaufgaben kümmern«, so Henckel-Donnersmarck.

Ein Bericht zur patientenindividuellen Arzneimittelverblisterung  belegt, dass durch die Verblisterung Pflegekräfte entlastet und Fehler bei der Medikamentenausgabe vermieden werden.

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